Was wissen Kärntnerinnen und Kärntner über Finanzen und Wirtschaft?
Das Finanzwissen als Teilbereich der ökonomischen Bildung ist in den letzten Jahren im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gerückt. Angesichts komplexer werdender Wirtschaftszusammenhänge und Finanzprodukte wird ein hohes Finanzwissen für die Bevölkerung immer wichtiger und stellt einen sogenannten „Life Skill“ dar, da eine informiertere Bevölkerung geldpolitische Strategien und Entscheidungen der Wirtschaftspolitik besser verstehen und nachvollziehen kann.
Eine erstmalige empirische Untersuchung zum „Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntnerinnen und Kärntner“, die von einem Wissenschafterteam der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Robert Klinglmair, Alexander Brauneis und Florian Kandutsch) im Auftrag des Landes Kärnten und der Arbeiterkammer Kärnten durchgeführt wurde, zeigt dabei folgende Befunde: Das Finanzwissen ist mit einem Durchschnittswert von 8,2 korrekten Antworten (auf die gängigen elf OECD-Standardfragen) mit jener anderer, vorliegender österreichischer Studien vergleichbar; den Kärntnerinnen und Kärntnern kann demnach ein gewisses „Finanztalent“ attestiert werden.
Das durchaus – auch im internationalen Vergleich – „gute“ Ranking dürfe allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Notwendigkeit weitreichender und maßgeschneiderter Aktivitäten im Finanzbildungsbereich bestehe.
Im Studiogespräch wird Dr. Robert Klinglmair vom Institut für Volkswirtschaftslehre der AAU Klagenfurt gemeinsam mit Projektmitarbeiter Florian Kandutsch, MSc. die Untersuchungsergebnisse vorstellen und mit Reflexionen ergänzen.