WiderstandsChronologie 28.4.–12.5.2018

Podcast
WiderstandsChronologie
  • wc20180512ergaenzt
    28:41
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26:51 perc
WiderstandsChronologie 20. September bis 20. Oktober 2024
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26:54 perc
WiderstandsChronologie 19. August bis 14. September 2024
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26:44 perc
WiderstandsChronologie 15. Juli bis 18. August 2024
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26:42 perc
WiderstandsChronologie 17. Juni bis 15. Juli 2024
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WiderstandsChronologie 21. Mai bis 16. Juni 2024
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26:52 perc
WiderstandsChronologie 1. bis 20. Mai 2024
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21:55 perc
WiderstandsChronologie 21. April bis 4. Mai 2024
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10:49 perc
WiderstandsChronologie 7. bis 20. April 2024
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12:40 perc
WiderstandsChronologie 17. März bis 6. April 2024
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20:25 perc
WiderstandsChronologie 3. bis 16. März 2024

(Vollständige Fassung der in Radio Widerhall nur gekürzt ausgestrahlten WiderstandsChronologie)

Mit einem Bodenplakat auf der Mariahilfer Straße machten die Alternativen und Grünen Gewerkschafter*innen/Unabhänigen Gewerkschafter*innen am 30. April, dem Tag der Arbeitslosen, auf die drohende Abschaffung der Notstandshilfe aufmerksam. Die Bundessprecherin der AUGE/UG, Klaudia Paiha, erzählte uns, worum es geht. [Interview]

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Zigtausende Menschen beteiligten sich auch heuer wieder an Aufmärschen und Demonstrationen zum internationalen Arbeiter*innenkampftag. Den Auftakt machten wie immer bereits am Vorabend die sozialdemokratischen Jugendorganisationen mit ihrem Fackelzug, an dem diesmal nach unserer Zählung mehr als 3000 Personen teilnahmen.
Am 1. Mai um 8 Uhr fand eine Demonstration für den Erhalt der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt statt, die sich gemeinsam mit der SPÖ Brigittenau vom Brigittaplatz zum Rathausplatz begab. Auch die Initiative „Sozial, aber nicht blöd“ beteiligte sich. Insgesamt waren es über 1000 Menschen.
Die größte Demonstration war sicherlich der Maiaufmarsch der SPÖ.
Weniger demonstrierten beteiligten sich an der Demonstration von KPÖ und Wien Anders bzw. des Personenkomitees 1. Mai, nämlich 350 Personen.
650 Menschen nahmen an der internationalistischen Demo teil.
Am Nachmittag fand heuer wieder eine MAYDAY-Parade statt, diesmal vom Praterstern ausgehend durch das Stuwerviertel und das Stadtentwicklungsgebiet am ehemaligen Norbahnhofsgelände. Zirka 800 Personen demonstrierten da für ein gutes Leben für alle, für Bleiberecht und Bewegungsfreiheit und für noch viel mehr.
[O-Ton-Ausschnitte]

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Am Nachmittag des 1. Mai wurde in der Mayssengasse im 17. Bezirk ein Haus besetzt. Soziale Revolte brauche Vernetzung und dafür autonome und konsumzwangbefreite Räume, die angeeignet werden müssen, erklärten die Besetzer*innen. Die Information über die Besetzung des Hauses wurde tagelang nur in potentiell solidarischen Kreisen verbreitet und nicht allgemein publik gemacht. So gelang es, dass es mehrere Tage lang Informations-, Diskussions- und Kulturveranstaltungen ungestört durchgeführt werden konnten. Am 7. Mai wurde das Haus von der Polizei geräumt.

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Anlässlich des Tags der Pressefreiheit am 3. Mai demonstrierten 20 Personen am Stock-im-Eisen-Platz für #Pressefreiheit in der Türkei und für die Freilassung der dort inhaftierten Journalist*innen. [Interview]

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Am 3. Mai, kurz vorm Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus, kamen rund 40 Personen zum Deserteursdenkmal am Wiener Ballhausplatz, um Deserteueren und allen Opfern der NS-Militärjustiz zu danken und Blumen zu hinterlegen. Das sollte auch dazu dienen, das Denkmal bewusst sichtbar zu machen und ein Zeichen gegen den Missbrauch durch rechte Gruppierungen zu setzen, die immer wieder das Deserteursdenkmal als Podest für Ansprachen nutzen.

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Rund 30 Personen protestierten bei der U-Bahn-Station Hietzing am 3. Mai gegen ein Konzert des Reggae-Sängers Bounty Killer im „Reigen“. Aufgerufen dazu hatte die Homosexuelle Initiative Wien. Der designierte HOSI-Wien-Obmann Moritz Yvon, sagte uns, warum. [Interview]

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15 Menschen gingen am Nachmittag des 4. Mai gemeinsam in einen Supermarkt im 1. Bezirk einkaufen. Das wäre jetzt vielleicht noch nicht unbedingt berichtenswert. Sie packten aber nachher ihre zumeist in Plastik eingepackten Lebensmittel aus. Klingt auch noch nicht besonders interessant. Sie taten dies aber nicht erst zuhause, sondern gleich nach dem Bezahlen, gemeinsam im Ausgangsbereich. Und da wurde sichtbar, dass sie allein mit dem Verpackungsmaterial drei ganze Einkaufswägen füllen konnten. Und das war auch der Sinn der Sache, der inzwischen zweiten Aktion unter dem Titel „Plastik Attack“, nämlich auf den – wie sie es nannten – „Verpackungswahnsinn“ hinzuweisen. Wir waren beim Auspacken dabei.
[Interviews, O-Töne]

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Bis zu 300 Personen feierten am 5. Mai den 200. Geburtstag von Karl Marx am Yppenplatz in Wien-Ottakring mit einer musikalisch begleiteten Kundgebung gegen das Lohnsystem.

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Am 6. Mai, dem Tag, an dem in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen die Gedenk- und Befreiungsfeier abgehalten wurde, legten die Spitzenvertreter*innen der rechtsextremen Regierung zusammen mit dem Bundespräsidenten einen Kranz beim Mahnmal gegen Krieg und Faschismus bei der Albertina nieder. Einige Teilnehmer*innen der Gedenk- und Befreiungsfeier in Mauthausen wollten das, nach ihrer Rückkehr in Wien, nicht unkommentiert lassen. [Interview]

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Rund 500 Menschen nahmen am 8. Mai an einer antifaschistischen Demonstration zum Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus teil.
Vielleicht hat Dagmar Schindler vom KZ-Verband Wien damit Reden gemeint wie jene, die wenig später Nationalratspräsident Sobotka beim Fest der Freude über die Befreiung vom Nationalsozialismus am Heldenplatz gehalten hat.
Willi Mernyi vom Mauthausen Komitee Österreich begrüßte bei seiner Begrüßungsrede von all den anwesenden Ehrengästen nur die anwesenden Zeitzeug*innen, die Verfolgung und Konzentrationslager überlebt hatten, und meinte in Anspielung auf jüngste Wortmeldungen aus Regierungskreisen …

Der Überlebende der Shoah, Rudi Gelbard, erzählte von seinem Kampf gegen nationalsozialistisches Gedankengut, den er nie aufgegeben hat, und der immer noch weiter geführt werden muss.

[Redenausschnitte]

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Mehr als 150 Menschen kamen am 11. Mai auf den Minoritenplatz vor das Innenministerium zu einer Lesung von Protokollen von Asylverfahren, von Tagebüchern abgeschobener Asylwerber*innen und ihrer Unterstützer*innen und Briefen von Asylwerber*innen.

[Ausschnitt aus einer szenischen Lesung einer Befragung eines Asylwerbers]

Diese Szene ist übrigens auch Teil der Theateraufführung badluck reloaded, die bis Ende Mai noch drei Mal im Theater Nestroyhof/Hamakom zu sehen ist.

Eine ungekürzte Aufzeichnung der Versammlung kann hier gehört werden.

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https://cba.media/374624

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