Kärnten am Vorabend der 1848er-Revolution und die sozialen Auswirkungen
Viele demokratischen Grundrechte und Freiheiten, die in unserem Alltag heute als selbstverständlich gelten, sind im Jahr 1848 erstmals erkämpft und in einer Verfassung bzw. Verfassungsentwürfen festgelegt worden. Für knapp ein Jahr bildeten diese die Grundlage für das Entstehen demokratischer Bewegungen. Obgleich das österreichische Demokratiemodell nur von kurzer Dauer und mit etlichen „Kinderkrankheiten“ behaftet war, hatte es für die weitere Entwicklung Österreichs zu einer modernen Demokratie Vorbildcharakter. So wurzelt die „Dezemberverfassung“ des Jahres 1867 und alle weiteren Verfassungen in den Ideen von 1848.
Der Zusammenbruch des absolutistischen Regierungssystems, die Aufbruchsstimmung des März 1848, die Anfänge der Demokratie, soziale und nationale Konflikte, der Kampf zwischen Demokraten und Anhängern des alten Regimes, die Niederlage der Revolution und die Verfolgung ihrer Anhänger, aber auch die Grundentlastung („Bauernbefreiung“) bildeten den Ausgangpunkt für einen langfristigen politischen, ökonomischen und sozialen Wandel.
Im Studiogespräch erläutert ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Werner Drobesch von der Alpen-Adria-Universität die historischen Rahmenbedingungen des Jahres 1848 in Kärnten, seine Wirkungen für die Demokratieentwicklung, und er verdeutlicht das am Beispiel der Ausrufung der „Freien Republik Sachsenburg“.