Auszug aus meiner 123. Sendung Contrast …
Bisher stand Anna Calvi für Dunkelheit und Schwermut. Für Art Rock und kleine Indie Rock-Symphonien. Fünf Jahre nach ihrem letzten Album „One Breath” lässt sie diese jedoch zurück und kleidet sich in ein weitaus poppigeres Gewand. Fallen ihre Texte auf „Hunter”, dem aktuellen 2018er Album direkt und deutlich aus und will mit ihrem neuer Sound am liebsten mit jeder Note gefallen.
Vielleicht ist es daher ihr bisher wichtigstes, da sie auf diesem Weg mit feministischen Mitsummnummern wie „Don’t Beat The Girl Out Of My Boy” oder „As A Man” mehr Menschen erreicht und zum Nachdenken anregt als zuvor. Gleichzeitig schiebt sich der neue Sound wie ein Schutzschild zwischen die Sängerin und die Zuhörerschaft. Spürte man Calvi auf den Vorgängern noch förmlich für ihre von Überraschungen gespickten Musik bluten, bleibt sie nun ungewöhnlich gradlinig und distanziert.
Ein neue Ausrichtung, die sie zwar gelungen umsetzt, jedoch nicht über die ganzen zehn Stücke aufrecht erhält. Immer wieder bricht die alte Anna durch das neue Konzept hindurch. Die Diskrepanz zwischen diesen Extremen sorgt für die spannendsten Momente auf „Hunter”. Dementsprechend mischt das gleichnamige Titelstück, welches nun zu hören ist, die Genesis der Achtziger mit etwas Twin Peaks.
Sodann sind noch weitere 8 Titel in meiner 123. Ausgabe von Contrast zu hören …