Seit geraumer Zeit gehen weltweit immer mehr Städte dazu über, in der Kommunikation wie Unternehmen zu agieren. In der Hoffnung, durch entsprechende Imagepolituren einen signifikanten Brand als Alleinstellungsmerkmal zu etablieren, setzen sie zunehmend auf die Lifestyle-Wirkung der Zusammenführung von Ökonomie, Kultur und urbanem Wohlbefinden. In diesem Zusammenhang rückt Linz ins Blickfeld, wo die kommunale Selbstdarstellung zuletzt durch eine sexistische Plakatkampagne der FPÖ vor allem auch über die oberösterreichische Landeshauptstadt hinaus ins Zwielicht geraten ist. Vor allem aber macht dieser Vorfall deutlich, dass sich Urbanität keineswegs so einfach als eine in den Planungsbüros am Reißbrett entworfene Marke der Vergemeinschaftung verordnen lässt.
Die Studiodiskussion ging daher u.a. den Fragen nach, wie man auf eine Stadt überhaupt stolz sein kann, unter welchen Gesichtspunkten in Linz das neue City-Branding in Angriff genommen wird und inwieweit die Imagebildung der Stadt dem politischen Kräftespiel unterworfen ist.
Mit Jürgen Tröbinger (Direktor Kommunikation und Marketing der Stadt Linz) und Wilhelm Holzleitner (Chefredakteur LINZA Stadtmagazin).
Moderation: Martin Wassermair