Anmod:
Die Stadt Graz hat es offenbar sehr eilig mit der Augartenbucht. Im Sommer wurde die Bucht ohne das Wissen der Bezirksvertreter*innen und ohne Bürger*innenbeteiligung von ÖVP/FPÖ durchgepeitscht. Am Freitag lieferte die Behörde die noch ausständigen Bescheide zum naturschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Verfahren des Bauprojekts – gerade rechtzeitig zum geplanten Baustart. Am Montag, den 4.2.fuhren auch schon die ersten Bagger auf und die ersten Bäume wurden gefällt. Die übliche 4-wöchentliche Frist für Beschwerden wurde gleich mal ausgesetzt und die aufschiebende Wirkung ebenso. Gabi Faller von der Bürger*innen Initiative «Hände weg vom Augarten» erläutert im folgenden Interview die Hintergründe.
Abmod:
sagt Gabi Faller von der Bürger*innen Initiative «Hände weg vom Augarten».
Der Stadt Rechnungshof hat beim Augartenbucht-Projekt mehrere Planungslücken aufgedeckt. Ein Punkt war, dass der Rechnungshof die Projektprüfung nachträglich machen musste – vorgesehen ist es umgekehrt: Der Rechnungshof prüft, danach wird das Projekt genehmigt. Die Planungsmängel rächen sich bereits. So gab es kurz nach dem Rechungshofbericht eine erste Kostenerhöhung. Demnach kostet das Projekt jetzt 1,5 Millionen Euro mehr. Der Augarten ist im Moment das wohl best-bewachte Areal in Graz. Ein Großaufgebot von Securities und auch Polizei ist täglich vor Ort. Offenbar besteht Angst, dass die Bevölkerung wie beim Bau des Murkraftwerks Aktionen des zivilen Ungehorsams setzt.