„Was kann reziprokes Empowerment in der Entwicklungszusammenarbeit leisten?“, fragt Corinna Pummer Pilaj in ihrer Disseration. Sie ist die Gründerin des Vereines „Aufwind – Peru Verein zur Förderung der Kinder des Andenkondors“.
2008 war Corinna nach Paria gereist, einem kleinen Dorf in Peru. Die Motivation: Kinder in Englisch unterrichten und auf ein gutes Leben vorbereiten. Bildung als Tor zur Welt, als Befreiung und Emanzipation. Die Erfahrungen der vierzehn Monate in Peru verändern auch das Leben von Corinna.
Sie schreibt ins Tagebuch: „Wasser aus der Leitung soll ich nicht trinken. Die Dusche teile ich mit sieben weiteren Nachbarn. Sie steht im Innenhof und das gletscherkalte Wasser fühlt sich an, als ob Reißnägel auf meinen Körper prasseln würden. Auch beim Wäschewaschen – manuell versteht sich – frieren mir dabei fast die Finger ab. Die PeruanerInnen sehen mir gerne bei dieser Tätigkeit zu, weil ich mich so ungeschickt anstelle und damit für den einen oder anderen Lacher sorge. Als blonde Gringa bin ich sowieso oft der Magnetpunkt einheimischer Blicke. Die Vermieterin lädt mich nachmittags manchmal auf Tee und frische Oliven ein. Sie erkundigt sich immer, ob ich mich wohlfühle. Diese Gespräche tun mir gut. In ihrem Wohnzimmer riecht es nach Eukalyptus und Teebaumöl. Es ist ein vertrauter Geruch, den ich von Besuchen bei meiner Oma in Österreich kenne (…) „
Mittlerweile hat Corinna ihre Dissertation zum „Reziproken Empowerment in der Entwicklungszusammenarbeit“ geschrieben und den Verein „Aufwind Peru“ gegründet. In fünf Partnerschulen haben Voluntäre Englisch unterrichtet und an Projekten mitgearbeitet. Wir sprechen über das Lernen durch Welterfahrung, Gemeinschaft, Offenheit und den nötigen Realismus.
Aufwind – Peru Verein zur Förderung der Kinder des Andenkondors