Gitta Rupp und Wolfgang Walther wohnen an der steirischen Grenze zu Slowenien. In der Nähe von Spielfeld Strass. 2015 waren sie bei den ersten, die den „Zug des Elends“ gesehen haben, wie Gitta Rupp den Zustand jener Menschen beschreibt, die sich über die Grenze bewegt haben. Das war der 17. Oktober 2015.
Die Flüchtlinge an der Grenze bei Spielfeld Strass waren Teil jener fast 1,3 Millionen Menschen, die aus den Kriegs und Krisengebieten nach Europa geflüchtet sind. Aus dem Nahen Osten und aus Afrika über das Mittelmeer und die sogenannte Balkanroute. Als „Flüchtlingskrise, Migrationskrise oder Asylkrise“ ging diese humanitäre Krise in die jüngste Zeitgeschichte ein und brannte sich ein ins kollektive Gedächtnis.
Vier Jahre sind vergangen. Das Leben an der Grenze hatte sich rasch normalisiert. Nach wenigen Monaten war die Balkanroute geschlossen, der „Flüchtlingsstrom“ war versiegt. Die Zeltlager bald leer. Wenige Flüchtlinge sind in Spielfeld Strass geblieben.
Gitta Rupp und Wolfgang Walther gehören zu jenen, die Flüchtlinge betreut, begleitet und sich für sie eingesetzt haben. Mittlerweile sind die letzten Flüchtlinge aus Spielfeld Strass an andere Orte gebracht worden: in andere Quartiere in Österreich oder abgeschoben in sogenannte sichere Drittestaaten. Gitta Rupp und Wolfgang Walther beschreiben ihre Erlebnisse 2015 an der Grenze und was sie damals bis heute für Menschen auf der Flucht tun.
Die Sendung ist entstanden bei einem Treffen in der Marktgemeinde Strass. Organisiert von Südwind Steiermark und der Marktgemeinde Strass. Seitenblicke von der Grenze ist Teil eines europäischen Projekts, das Erfahrungen aus Grenzregionen sammelt. Sie sollen die Stimmen europäischer BürgerInnen hörbar machen, ihr Engagement, ihre Betroffenheit und Sichtweisen auf Migrationsfragen. Das Projekt wird geleitet von Lampedusa in Italien. Österreich ist mit dem entwicklungspolitischen Verein Südwind und der Marktgemeinde Strass sowie Traiskirchen Teil dieses Projekts.
Gestaltung und Moderation der Sendung: Walther Moser.
Webseite des Projekt Seitenblicke von der Grenze
Ich habe zwar die Sendung vom 26. April 2019 nicht gesehen, aber mich hat der Beitrag der Sendung Heimat Fremde Heimat sehr berührt. Es ist wunderschön zu wissen, es gibt Menschen wie sie Frau Rupp. Wie schön war es wie der Stacheldraht entfernt wurde und nach der Gründung der EU ein Grenzbalken gefallen ist.
Dann kommt das Jahr 2015, Menschen die in ihrer Heimat verfolgt, vom Tod bedroht werde, Menschen die für sich und vor allem ihre Kinder keine Hoffnung mehr sehen flüchten. Was tun wir? Wir, die wir zu einem der reichsten Länder gehören, bauen, nach einer kurzen Welle der Hilfsbereitschaft, wieder Zäune und schüren Ängste um damit Wahlen zu gewinnen. Ich möchte Ihnen, liebe Frau Rupp und allen die mit so großen Einsatz und Idealismus geholfen haben und es noch immer tun herzlichst danken. Grete Wares