Ein Blick in die Habsburger Zeit – VOR ORT 121

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VOR ORT – Ansichten, Einsichten und Aussichten
  • Gespräch mit Herrn Georg Mollnar
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Am Samstag, den 19. Oktober 2019, war ich mit meinem Bruder Michael ins Burgenland unterwegs. Im Gasthaus „Zum alten Jagdschloss“ in Mayerling kehrten wir ein, um eine kleine Pause zu machen und uns ein wenig zu stärken.

Und dort trafen wir in der Gaststube auf Herrn Georg Mollnar aus Wien, der mit zwei Begleiterinnen zu Mittag in der Gedenkmesse des seligen Kaiser Karl aus dem Hause Österreich im Stephansdom gewesen war. Karl der I. war ja von 1916 – 1918 der letzte österreischische Kaiser und verzichtete für Österreich am 11. November 1918 auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, dankte aber nicht ab und führte den Titel Kaiser von Österreich bis zu seinem Tod im April 1922 weiter.

Nachdem ich mein Aufnahmegerät eingepackt hatte, fragten wir Herrn Mollnar, ob er so spontan sei, mit uns beiden ein Gespräch für einen Radiobeitrag über seinen Zugang zur Geschichte der Habsburger zu führen und er war dazu gerne bereit …

Dazu ist zu erwähnen, dass der Ort Mayerling in der Nähe von Baden bei Wien gerade im Hinblick auf die Habsburger sehr geschichtsträchtig ist. Denn er wurde durch eine Tragödie, die mit Rudolf von Habsburg, der vom 21.8.1858 bis 30.1.1889 lebte, Erzherzog von Österreich, Kronprinz und Thronnachfolger und einziger Sohn des Kaisers Franz Joseph I. und Elisabeth von Bayern – sehr gut bekannt auch als „Sissy“ war, weltbekannt. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie, ungarisch Osztrák-Magyar Monarchia, kurz Österreich-Ungarn, informell auch k. u. k. Doppelmonarchie genannt, war eine Realunion in der letzten Phase des Habsburgerreiches in Mittel- und Südosteuropa für den Zeitraum zwischen 1867 und 1918. Sie bestand nach dem Umbau des Kaisertums Österreich zu einem Staatenverband auf der Grundlage des österreichisch-ungarischen Ausgleiches vom 8. Juni 1867  der in Österreich am 21. Dezember 1867 verfassungsmäßig implementiert wurde bis zum 31. Oktober 1918 als Ungrarn aus der Realunion austrat.

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie setzte sich aus zwei Staaten zusammen: Aus den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern, inoffiziell Cisleithanien und erst ab 1915 amtlich Österreich genannt – und den Ländern der Heiligen Ungarischen Krone, inoffiziell Transleithanien – vulgo Ungarn. Hinzu kam das ab 1878 von Österreich besetzte Gebiet Bosnien und Herzegowina, das 1908 als Kondominium nach langen Verhandlungen der Monarchie einverleibt wurde. Die verfassungsrechtlichen Ausgleichsvereinbarungen sicherten im Sinne einer Realunion die Gleichberechtigung der beiden Teil-Staaten im Verhältnis zueinander. Gemeinsames Staatsoberhaupt war der Kaiser von Österreich und Apostolische König von Ungarn aus dem Haus Habsburg-Lothringen. Von 1867 bis 1916 herrschte Franz Joseph I., danach bis 1918 sein Großneffe Karl I. Als Karl IV. war er zugleich König von Ungarn und Kroatien und als Karl III. König von Böhmen. 2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. Seliggesprochen.

Mit rund 676.000 km² war Österreich-Ungarn nach der Annexion Bosniens und Herzegowinas ab 1908 flächenmäßig das zweitgrößte – nach dem Russischen Reich – und mit 52,8 Millionen Menschen im Jahr 1914 das bevölkerungsmäßig drittgrößte Land Europas nach dem Russischen und dem Deutschen Reich.

Nun aber nochmal zurück nach Mayerling: Prinz Rudolf erwarb 1886 in Mayerling eine Liegenschaft und errichtete dort ein Jagdschloss. Dort beging er am 30. Jänner 1889 gemeinsam mit seiner Geliebten Baroness Mary Vetsera Selbstmord.

Rudolfs Vater Kaiser Franz Josef I, ließ noch im selben Jahr das Jagdschloss in eine Kirche umbauen, deren Altar sich an jener Stelle befindet, wo sich ursprünglich Rudolfs Schlafzimmer befand. Anschließend errichtete der Kaiser hier ein Kloster, welches dann dem Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen überlassen wurde. Die Ordensschwestern pflegen das Kloster und die Gedenkstätte in Mayerling bis heute.

Und die vielseitige und bedeutsame Geschichte der Habsburger ist etwas, was unseren Gesprächspartner, Herrn Georg Mollnar besonders fasziniert …

 

 

 

 

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