Das klassische Bild des Arbeiters ist weiß und cis-hetero, der in der Fabrik oder am Bau hackelt. Die Prolo-Lesben, die Queers und Trans* Personen, die Frauen*, die Blacks und PoC passen da nicht ins Bild. Gegen diese Bild interveniert das Buch „Solidarisch gegen Klassismus – organisieren, intervenieren, umverteilen“. Es will Impulse für die antiklassistische Praxis geben. Es schaut sich dabei nicht nur das Image des « Arbeiters » an, sondern zeigt wie antiklassistische Organisierung funktionieren kann, wie Umverteilung als solidarische Praxis ausschaut, oder wie andere Diskriminierungsformen, wie Rassismus und Ableismus mit Klassismus zusammenwirken können. Die Herausgeberinnen sind Brigitte Theißl und Francis Seeck. Brigitte Theißl hat außerdem gemeinsam mit Bettina Aumair noch ein Buch herausgegeben, in dem es auch um das Thema Klasse geht. Der Titel ist „Klassenreisen. Wie die soziale Herkunft unser Leben prägt“.
Beide Bücher sind Ende 2020 erschienen und sind aktueller denn je. Vor allem die Corona-Krise weist nochmal sehr deutlich auf die gesellschaftlichen Ungleichheiten hin. Wer die systemrelevante Arbeit macht, welche Arbeit wie bewertet wird und welche Kinder benachteiligt sind wenn es um Homeschooling geht.
Ilse Renner hat mit Brigitte Theißl und Francis Seeck über die Wichtigkeit des Klassismus-Begriffs, die Organisierung dagegen und mögliche Formen der Solidarität gesprochen.
Das gekürzte Interview wurde bereits in Stimmlagen – das Infomagazin der Freien Radios am 18.2.2021 ausgestrahlt. Heute gibt es das gesamte Gespräch zu hören.