Müslüm Örtülü vom Kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit in Berlin hat sich in seiner Dissertation mit der Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus in Rojava während des türkischen Angriffskrieges auseinandergesetzt.
In seinem Buch „Demokratischer Konföderalismus – Eine Alternative für den Nahen Osten?“, das im Transcript Verlag erschienen ist, fasst er seine Erkenntnisse zusammen.
„In kaum einem Teil der Welt zeigen sich die Krisen unserer Zeit so ausdrücklich wie im Nahen und Mittleren Osten. Seit hundert Jahren herrschen dort fast ununterbrochen Krieg und Chaos.
Während die in der Region erschaffenen Nationalstaaten die Probleme nur verschärfen, schlägt der Demokratische Konföderalismus einen Ausweg vor:
Über den Weg einer umfassenden gesellschaftlichen Organisierung strebt dieses Modell eine multiethnische Gesellschaftsordnung jenseits des kapitalistischen Nationalstaatensystems an. An die Stelle hierarchischer, patriarchaler und profitorientierter Strukturen sollen eine ökologische Gemeinwohlökonomie, Basisdemokratie und Geschlechterbefreiung treten.“
Ihr hört heute Ausschnitte aus der Buchvorstellung, die am 3. Oktober in Wien stattgefunden hat.
Müslüm Örtülü forscht sowohl zu den theoretischen Grundlagen des Demokratischen Konföderalismus als auch zu seiner Umsetzung im kriegsgeschüttelten Rojava bzw. in Nord- und Ostsyrien.