Ungarischer Todesmarsch von Rechnitz nach Liebenau

Podcast
VON UNTEN im Gespräch
  • 20210405_VUiG-gesamt-live
    53:12
audio
58:26 Min.
Sondersendung: Kurdistan – Aktuelle Angriffe auf Rojava
audio
54:44 Min.
„Jede Karotte ist ein Zeichen von Wut“ – Ackerbau als Protestform
audio
1 Std. 00 Sek.
„Die imperiale Lebensweise verspricht ja, dass es mir besser geht, wenn ich mich nur anstrenge“ – Ulrich Brand
audio
1 Std. 00 Sek.
„Armut und Ungleichheit sind politische Entscheidungen“ – Eine Sendung über Armutsbetroffene und Hochvermögende
audio
59:41 Min.
Mit wem kommt die Verkehrswende? Die 6 großen Parteien stellen ihre Pläne zum Thema Mobilität vor
audio
57:58 Min.
„Wie thematisiert man koloniale Verstrickungen in einem Land das alles abstreitet?“ - Koloniale Verstrickungen in Graz
audio
43:01 Min.
„In Reaktion auf antisemitische Gewalt folgt oft global mehr Antisemitismus“ – Isolde Vogel
audio
1 Std. 00 Sek.
Demokratischer Konföderalismus - Eine Alternative für den Nahen Osten?
audio
50:10 Min.
“Wir wollen uns lebend! – ¡Vivas nos queremos!“
audio
45:13 Min.
Nationalratswahl 2024 in Österreich: Erste Ergebnisse und Analysen

Gedenkveranstaltung am Kreuzstadl vom Verein RE.F.U.G.I.U.S

Corona-bedingt wurde die Gedenkfeier für alle Opfer des Südostwallbaus heuer beim Kreuzstadl in Rechnitz aufgezeichnet.

In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 wurden ungefähr 180 kranke und körperlich geschwächte ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter*innen in der Nähe des Kreuzstadls in Rechnitz ermordet und verscharrt. Die Töter haben zuvor am NSDAP-Kameradschaftsfest im Schloss Bátthyány teilgenommen. Am Abend des darauf folgenden Tages wurden beim Schlachthaus weitere 18 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter*innen ermordet, die am Vortag Totengräberdienste leisten mussten.

Wir bringen Ausschnitte der Gedenkfeier.

 

Zeitgeschichtliche Radtour in der Oststeiermark

Ostern 1945: Das Kriegsende naht und dennoch kommt es zum größten Kriegsverbrechen auf österreichischem Boden. Zahllose aus Ungarn kommende jüdische Zwangsarbeiter*innen werden auf dem Weg ins KZ Mauthausen zu Opfern des NS-Regimes. SS und Volkssturm bringen den Terror in die Ortschaften entlang der Marschrouten durch die Oststeiermark. In diesem Klima von Hass und Verfolgung gibt es aber auch Menschen, die es schaffen, Jüdinnen und Juden bei sich zu verstecken und so vor dem drohenden Tod zu retten.

Von Unten war vor Ort und bringt Teile der Radtour ins Radio.

 

Lager Liebenau

Am Ostermontag, dem 2. April 1945 traf eine Gruppe von rund 150 marschunfähigen Jüdinnen und Juden aus dem Lager Liebenau in der SS Kaserne Wetzelsdorf, der heutigen Belgierkaserne, ein.

Dort mussten sie sich in der Dunkelheit entkleiden und wurden im Ostteil der Kaserne erschossen und verscharrt.

Am 4. April 1945 verließ der größte Transport mit 6000 – 7000 Frauen und Männern Graz Richtung Mauthausen.

Am 7. April 1945 marschierte eine Gruppe von rund 1000 Menschen vom Lager Liebenau über das Gaberl ins Murtal, sie wurden über den Tauern nach Trieben weiter nach Mauthausen getrieben.

Im Mai 1947 sind im Lager Liebenau 53 Leichen exhumiert worden, davon 34 mit tödlichen Schusswunden. Im Sarg Nr.51 befanden sich auch 3 Säuglinge im Alter von zwei bis fünf Monaten. Der Vorsitzende des Liebenauer Prozesses, Sir Douglas Young, verweist in seinen Verhandlungen darauf, dass die Zahl der Liebenauer Todesopfer weit höher sei – „es liegen dort noch viele unter der Erde.“

Von Unten bringt einen Teil der Gedenkveranstaltung der Initiative Graz-Liebenau.

 

 

Schreibe einen Kommentar