Heute zu Gast bei Frequently Asked Questions: Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, im Gespräch mit Simona Ďurišová.
Am 3.5. war internationaler Tag der Pressefreiheit. Die Journalismus-Expertin stellte zunächst das aktuelle Ranking der Pressefreiheit vor, das die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen jährlich herausgibt, und erklärte, welche Bedeutung diese Rangliste für politische Entscheidungsträger:innen hat.
Danach wird beleuchtet, wie Österreich derzeit dasteht (aktuell auf Platz 17 der Liste) und welchen Einfluss die Pandemie auf die Pressefreiheit nimmt. Wie hat sich die Corona-Krise auf die Funktionsweise der Medien bzw. die Berichterstattung ausgewirkt und welche weiteren Umstände im Journalismus spielten im Jahr 2020 während der Pandemie in Österreich eine bedeutende Rolle?
Auch die kürzliche Verleihung (am 11.05.) des sogenannten „Freiheitspreis der Medien” an Bundeskanzler Kurz ist Thema im Gespräch. Auch wenn dieser Preis vom Titel her mit dem Konzept der Pressefreiheit in Verbindung gebracht werden könnte, hat dieser Preis nichts mit Reporter ohne Grenzen zu tun: Verliehen wird er von der Weimer Media Group, einem Verlag mit Sitz in München, der laut Möhring aus dem CSU-Umfeld stammt. Dass Kurz damit als „Brückenbauer” gelobt werde, obwohl er Message Control in Österreich eingeführt hat, findet Möhring kritikwürdig, besonders aber auch, dass die APA und andere österreichische Medien diese Verleihung als großen Verdienst transportiert, und nicht als PR-Aktion unter Parteifreunden eingestuft haben.
Zum Schluss geht es um das Pressefreiheitsgesetz und welche Reformen es dafür nach der Krise bräuchte und Möhring gibt abschließend ihre Einschätzung ab, welche Rolle die Medien in Krisenzeiten spielen.
Das Gespräch wurde am 11.5.2021 aufgezeichnet.
Beitragsbild Fotocredits: Reporter ohne Grenzen