Das Bauwesen ist für einen beträchtlichen Ausstoß an CO² verantwortlich und daher ist es für das Erreichen der gemeinsam definierten Klimaziele immens wichtig eine signifikante Reduktionen zu erreichen.
Auf Empfehlung von Bernhard Sommer habe ich mir deshalb einen Termin bei den Gründern der materialnomaden, Andrea Kessler und Peter Kneidinger, ausgemacht um auszuloten was kreislauffähige Prozesse im Bauwesen ermöglichen würde, aber auch was jetzt schon möglich und praktikabel ist. Das Motto ist: reduce > re:use > re:cycle
Die Aufzeichnung des Gesprächs fand während eines Rundgangs durch den re:store, eine Art Schauraum, durch Werkstatt und über den Hof statt, in dem das ausgebaute, gereinigte und zum Teil zu Produkten verfeinerte Material einen eigenen Charme ausstrahlt und Lust darauf machen, diese im neuen Kontext wieder einzubauen und zu neuer Architektur zu fügen.
Obwohl das Tätigkeitsfeld der materialnomaden einem Forschungsinstitut ähnelt, agiert das Büro im wirtschaftlichen Umfeld und leistet bedeutende Grundlagenforschung das Material selbst betreffend, aber auch in der Entwicklung von Prozessen, die den Materialkreislauf erst ermöglichen.
Die gebaute Umgebung am Ende der Nutzungsdauer der Gebäude ist die Ressource und Bauteile und Komponenten müssen bewertet, katalogisiert und geordnet werden. Eine wichtige Frage ist auch immer wie die Bauteile gefügt sind und ob sich etwas zerlegen lässt.
Die Expertise des Büros deckt inzwischen alle Projektphasen ab – also auch eine Unterstützung bei der Planung von zukünftigen Projekten mit einem Anteil an wiederverwendeten Elementen. Darüber hinaus wurden vor der Pandemie jeweils Freitags Challenges veranstaltet, um spezifische Ideen auf Basis von vorhandenem Material zu entwickeln.
Die materialnomaden agieren im intensiven Austausch mit internationalen Instituten und Büros, die sich auch dem Thema verschrieben haben.