Die aktuelle Baustelle vor dem Nordico Stadtmuseum Linz ist für alle gedacht: Hecken und Bäume wachsen nun vor dem Gebäude – und auch die aktuelle Ausstellung „Gebaut für alle“ hat sich dem ökologischen Bewusstsein verschrieben.
Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stand Linz an der Schwelle zur Moderne. Die baulichen Erfordernisse einer wachsenden Stadt und die Anpassung an Entwicklungen der Zeit waren zu bewältigen. Mit Curt Kühne (1882–1963) und Julius Schulte (1881–1928) widmeten sich zwei bedeutende Planer diesem Ziel. Für Kühne als Stadtbaudirektor und Schulte als Mitarbeiter ging es weniger um die Durchsetzung einer radikalen Moderne, sondern die Schaffung einer sozial orientierten Stadt.
Radio FRO hat die Leiterin des Nordico Stadtmuseum und den Kurator der Ausstellung vor das Mikrofon gebeten: Andrea Bina und Georg Wilbertz sprechen über Vergleiche mit dem Roten Wien und die Bedeutung des sozialen Wohnbaus in Linz, darüber wie Architekturtradition und Ironie in diversen Architekturen aufeinandertreffen und wie die beteiligten Architekten politischen Konsens bei heiklen Themen, wie bei der Feuerbestattung, gefunden haben.
Wir laden die Hörerinnen und Hörer zu einem akustischen Rundgang durch die Ausstellung „Gebaut für alle“ ein und wagen zu versprechen, Sie sehen die Stadt danach mit anderen Augen, was Stilmittel, Farben und die vielschichtigen baulichen Akzente betrifft.
Zur Ausstellung „Gebaut für alle“ ist zudem der gleichnamige Katalog erschienen, der in den Städtischen Museen sowie in der Buchhandlung Alex am Hauptplatz erworben werden kann.