«Der Talarchäologe von Villgraten»
«Strukturwandel beobachten» notierte er als 22-Jähriger. Ein zu kurzes Leben lang hat der kritische Volkskundler, Kulturpublizist, Schrifteller und Feldforscher Johannes E. Trojer (1935-1991) dieses Anliegen mit Notizblock, Fotoapparat und Tonbandgerät im abgelegenen Villgratental in Osttirol leidenschaftlich und akribisch verfolgt. Als Herausgeber der Kulturzeitschrift «Thurntaler» schuf er ein überregional beachtetes Magazin für literarische Texte, Essays und Sozialreportagen. Er war dem NS-Widerstand vor Ort und dem Antisemitismus in Ostirol auf der Spur, seine Arbeit «Hitlerzeit in Villgraten» war die wohl erste Regionalstudie zur NS-Zeit österreichweit. Die Vielfalt von Trojers Schaffen kann nun erstmals anhand einer vierbändigen Werkausgabe nachvollzogen werden.
Ein Porträt von Benedikt Sauer, Moderation: Juliane Nagiller