Während der Radikalitäts-Begriff in der Regel sehr negativ konnotiert ist und häufig mit destruktiven demokratiefeindlichen Haltungen gleichgesetzt wird, heben Held und Johnston-Arthur sein emanzipatorisches Potenzial hervor. Sarah Held bringt ihn in Form ihrer radikalen künstlerischen Praxis in den Diskurs ein, indessen Araba Evelyn Johnston-Arthur sich der Radikalität als Hommage an bell hooks und dem Konzept der radikalen Liebe annähert.
Expertinnen: Araba Evelyn Johnston-Arthur und Sarah Held
Moderation: Tyma Kraitt und Betina Aumair (Die Wiener Volkshochschulen)
Ein Mitschnitt der Live-Online-Veranstaltung vom 11.1.2022.Gestaltung Lale Rodgarkia-Dara.
Worterklärungen:
INCEL: Abkürzung steht für „involuntary celibate men“, also für unfreiwillig im Zölibat lebende Männer
Femizid: Mord an einer Frau bzw. an einer Person, die als Frau gelesen werden, aufgrund ihres Geschlechts.
CIS-Männer: Männer, die sich mit dem zugeschriebenen Geschlecht identifizieren, das heißt, sie werden als Männer wahrgenommen und sehen sich auch selbst so.
Links zu Beispielen für feministischen Widerstand:
https://www.instagram.com/aufstandderschwestern/
https://aufstandderschwestern.wordpress.com/
https://girlgangsover.wordpress.com/
Literaturhinweise:
Sarah Held: ur Materialität des feministischen Widerstands – Textile Agency gegen sexualisierte Gewalt und Femicides. Metzler 2021
Sarah Held: Rechte Angriffe – toxische Effekte. Umformierungen extrem Rechter in Mode, Feminismus und Popkultur. (Hg. mit Elke Gaugele). Transcript 2021.
Hügel-Marshall, Ika/Prasad, Nivedita/Schultz, Dagmar (Hrsg.): May Ayim. Radiale Dichterin, sanfte Rebellin, 2021.
Dr. phil., ist Kunst-/Kulturwissenschaftlerin, sie forscht und lehrt als PostDoc an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und ist Dozentin für Fashion/Gender Studies an der Linzer Kunstuniversität. Zudem lehrt sie an verschiedenen Universitäten über ihren Forschungsschwerpunkt hinaus zu queer-feministischer Pornografie/PostPorn. Sie promovierte mit einem Vollzeitstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung zu textiler Interventionskunst als Handlungsmachtstrategie bei sexualisierter Gewalt und zur Sichtbarmachung von Femiziden im Spannungsfeld von politischem Aktivismus und feministisch-affektiven Kunstpraxen, die sich an der Schnittstelle zwischen materieller und visueller Kultur bewegen.
ist Mitbegünderin von PAMOJA – The Movement of the Young African Diaspora in Austria und der Forscher_innengruppe zu einer schwarzen österreichischen Geschichte und Gegenwart. Derzeit arbeitet sie an ihrem interdisziplinären Dissertationsprojekt zum Widerstand der Afrikanischen Diaspora in Österreich und lehrt an der Howard University in Washington D.C., USA.
Tyma Kraitt
studierte Philosophie an der Universität Wien und ist derzeit für die Wiener Volkshochschulen tätig. 2013 erschien der von ihr gemeinsam mit Fritz Edlinger herausgegebene Band „Syrien. Hintergründe, Analysen, Berichte“ sowie im Jahr 2015 „Irak. Ein Staat zerfällt. Hintergründe, Analysen, Berichte“, Sunniten gegen Schiiten: Zur Konstruktion eines Glaubenskriegesim Jahr 2019 und 2020 ein Beitrag in « Krise am Golf: Hintergründe, Analysen, Berichte. »
Salonfähig und normal? Über Radikalisierung reden.
Eine Vortrags- und Diskussionsreihe in Kooperation mit Radio Helsinki und den Wiener Volkshochschulen.
Näheres zur Reihe unter:
https://www.vhs.at/de/salonfaehig-und-normal
https://helsinki.at/news/radikalisierung/
Credit Radio Helsinki: Screenshot Zoom-Vortrag vom 11.1.2022: von links oben nach rechts unten: Betina Aumair, Lale Rodgarkia-Dara, Sarah Held, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Tyma Kraitt.