Drama Forum Podcast #3 x Katzenbaum: Rückbau (Arbeitstitel)

Podcast
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Walking Together - „Das fragile feministische Wir“ in der Neuen Galerie Graz
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"Doomsday": Auf der Suche nach dem letzten Liebeslied
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Sorry We're Open - Meinem lieben Walter
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Wohin mit ihm?

Drama Forum Podcast #3: Schnitzeljagd

Gea Gračner prepared a new episode of the Drama Forum Podcast. The January edition consists of reports and clips from two events. In the first part, Maria and Lisa present a «Schnitzeljagd», an outdoor journey through Graz’ cultural scene – an event which took place on December 19th.

In the second part, the project ambassadors of the Drama Forum visited Theater am Lend. Extracts from the performance «Die Fellner Lesung» will be presented. «Die Fellner Lesung» is a combination of original material and interviews with experts that create a combination of hard media analysis and political satire for the spectators.

By Gea Gračner

Katzenbaum: Rückbau (Arbeitstitel)

Unter dem Titel «Ein Katzenbaum für die Kunst“ wurde 2019 von Oliver Klimpel eine zentrale Skulptur im Eingangsbereich des Kunsthauses Graz installiert. Ein vertikaler Raum, der Repräsentationsfläche für Kunstwerke, Objekte, Geschichten und Installationen war. Der Rückbau dieses Objekts wurde nun vom Komponisten und Sounddesigner Nick Acorne und der Autorin und Künstlerin Bettina Landl als mehrstündige Performance inszeniert und markiert als Video- und Textinstallation von 21.01. bis 06.03.2022 die dabei entstandene „Leerstelle“.
Skulptur beschreibt einen offenen, beweglichen Raum, Umgebung, Material, Struktur und Form. Skulptur ist Architektur und Werkzeug, wenn diese im Rahmen einer mehrstündigen Performance rückgebaut und damit gleichzeitig zur Denkfigur wird – in seine Einzelteile gebrochener Zusammenhalt, separate Morphs, Schatten. Arbeitsgeräusche verbinden sich mit den euphonischen Klängen des Klaviers und denen der Umgebung. Die koordinierten Bewegungen der handelnden Personen fließen mit den flüchtigen der Besucher*innen ineinander. Dabei könnte alles, was wir sehen und beschreiben, auch anders sein. Das Gestische reicht über die bloße Orientierung am Körper hinaus. Es formuliert Prozesse und letztlich als konstruierendes Moment menschliche Weltverhältnisse. Nach seiner Entfernung markiert das Objekt also eine „Leerstelle“, bleibt resonant und Träger von Bedeutung, indem es durch eine Video- und Textinstallation repräsentiert wird. Perspektive begrenzt Raum, macht ihn endlich. Phänomene sind Gleichungen, intransitiv und transformativ, ständig neuen Zuschreibungen und Positionierungen ausgesetzt, transgressiv und (de)konstruktiv, Display, Folie. Sie unterliegen Phasenübergängen, ihrer eigenen An- und Abwesenheit, sind ephemer und enthalten schließlich (               ) – a nature void of : quality or state of being without something.
„Der Katzenbaum ist Geschichte – eine Geschichte, die er bereits vor seinem Rückbau erzählt hat, und die in seiner jetzigen Form – seiner Abwesenheit – explizit wird. Die Performance, die einen gesamten Arbeitsprozess ins Zentrum setzt, zeigt das Zusammenwirken vieler (Hände), Tätigkeiten und den Zusammenklang, den es braucht, um ein Objekt, dessen Idee, (un)sichtbar zu machen. Jeder einzelne Arbeitsschritt lässt sich dabei be(ob)achten. ‚Rückbau (Arbeitstitel)‘ ist eine gemeinsame Bewegung und erzeugt ein Moment, lässt die Variabilität alles Erscheinenden, vor allem deren Zeitlichkeiten messbar werden und das Bespielen von Räumen, deren unterschiedliche Zuschreibung und somit Kennzeichnung. Die Performance ist Ereignis und Darstellung und wird in Form ihrer Dokumentation zur Erinnerung, zum (bewegten) Bild. In der Kombination aus der physischen Handlung, der Musik und dem Text entsteht so ein neues, eigenständiges Kunstwerk.“ [Zitat Nick Acorne und Bettina Landl]
Präsentiert von Antonia Pock
Foto (C) Mariya Donska

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