Vortrag 1, Bernd Kräftner: „Das Syndrom als Schiff. Ein künstlerisches Diagnosedispositiv“
Vortrag 2, Céline Kaiser: „Therapie-Szenen. Fallgeschichten der Theatertherapie“
Dr. med. Bernd Kräftner studierte Medizin und arbeitete als Filmemacher und Autor; er leitete mehrere transdisziplinäre Forschungsprojekte, die sich mit den Schnittstellen zwischen den Wissenschaften und der Gesellschaft auseinandersetzten. Er ist Begründer der Arbeitsgruppe Research Centre for Shared Incompetence, deren Mitglieder mit Methoden der Wissenschaftsforschung, Medizinanthropologie und Ethnografie sowie mit Strategien der digitalen und bildenden Kunst arbeiten. Er lehrt an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Dr. phil. Céline Kaiser ist Literatur- und kulturwissenschaftliche Medienwissenschaftlerin im Rahmen eines Dilthey-Fellowships der VolkswagenStiftung am Institut für Germanistik der Universität Bonn und ausgebildete Theaterpädagogin. Seit 1998 arbeitete sie in Forschung und Lehre in den Fachbereichen Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medizingeschichte. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Untersuchung der Begegnung zwischen Arzt und Patient hin auf implizite theatrale Auftritte.
Die Konferenz im Rahmen des steirischen herbst 2011 bringt Theoretiker und Praktiker des Umgangs mit Krankheit zusammen, um der Frage nachzugehen, welche Rolle Krankheit als permanent präsente zweite Welt inmitten der ersten heute spielt, als Realität, als Metapher, als Entwicklungslinie und als Lebens- und Möglichkeitsform.