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Durch die Terrassenhaussiedlung in Graz mit Eugen Gross

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A Palaver
  • Durch die Terrassenhaussiedlung in Graz mit Eugen Gross
    60:45

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Viele utopische Architekturprojekte und Konzepte wurden ab Mitte des vorigen Jahrhunderts entwickelt – die meisten landeten im besten Fall in Archiven und anderen Schubladen. Eine besondere Ausnahme ist die Terrassenhaussiedlung der Werkgruppe Graz in St. Peter, im Osten von Graz. Utopisch war das Projekt von Beginn an, denn es gab keinen Auftraggeber, sondern nur eine idealtypische Fantasie von Gemeinschaft, vereint mit Individualismus und Beteiligung der zukünftigen BewohnerInnen von Anfang an.
Aus einer Utopie wurde eine Realisierung: in vier Wohnblöcken entstanden 528 Wohnungen – mit individuell angepassten Dispositionen.
Die Werkgruppe Graz wurde 1959 von Eugen Gross, Friedrich Groß-Rannsbach, Hermann Pichler, Werner Hollomey gegründet. Mit den assozierten Partner Walter Laggner und Peter Trummer wurde die Terrassenhaussiedlung umgesetzt. 1965 begann das 4er-Team sich mit der Wohnungsfrage im Allgemeinen zu beschäftigen und im Speziellen – ohne Auftrag – ein konkretes Konzept für die ehemaligen Ziegelgründe im Grazer Osten zu entwickeln.
Das Ergebnis, inspiriert vom Strukturalismus und beeinflusst durch japanische Architektur, erweckte das Interesse von Bauträgern und qualifizierte sich gleichzeitig als „Demonstrativbauvorhaben“, eine Förderschiene des Bundes, die qualitative Verbesserungen im Wohnungsneubau „über den Standard hinaus“ ermöglichte.
Das Terrassenhaus ist eines der ersten Partizipationsprojekte in einem ungewöhnlich großen Maßstab, wobei die zukünftigen BewohnerInnen sich bereits in der Planungsphase einbringen konnten. Individualisierung ist für das Projekt ebenso relevant, wie die Gemeinschaft und die dafür geschaffenen Räume. Ein Anteil an dem Erfolg dieses herausfordernden Prozesses ist auch der intensiven Begleitung zu zuschreiben.

Eine ungewöhnliche Besonderheit schließt den Kreis zur Utopie und bringt den Geist der GründerInnen gleichzeitig wieder in Schwung; so wurden freie Räume erhalten über deren Nutzung die zukünftigen BewohnerInnen entscheiden können sollten.Die Anlage wurde in mehreren Bauabschnitten 1978 fertiggestellt.

In dieser Ausgabe von A Palaver führt uns Eugen Gross, einer der beteiligten Architekten der Werkgruppe Graz durch die Anlage. Eugen Gross ist neben seiner sehr erfolgreichen Laufbahn als Architekt auch Autor und ausgezeichneter Theaterdarsteller.
Initiiert von Andrea Jany und Eugen Gross wird die Monographie „Gelebte Utopie“ zu der Siedlung vorbereitet, die als Crowd Funding Vorhaben von der Architekturcommunity kürzlich knapp aber doch finanziert wurde.

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