Eine Küche für alle. Emanzipatorisches Wohnen im Wiener Einküchenhaus Heimhof
Vor über 100 Jahren versprach eine neue Wohnform Entlastung für berufstätige Frauen: Einküchenhäuser boten Unterstützung in reproduktiven Tätigkeiten. Kernelement war eine professionell verwaltete Zentralküche, die die Bewohner:innen mit täglichen Mahlzeiten im Speisesaal versorgte.
Dieses Wohnmodell der Moderne ging aus der internationalen Frauenbewegung hervor und wurde u.a. von der deutschen Frauenrechtlerin Lily Braun ins Leben gerufen. Hierzulande initiierte die Sozialreformerin und Feministin Auguste Fickert zwei Einküchenhäuser namens “Heimhof” in Wien. Neben den Kleinstwohnungen ermöglichten Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und eine riesige Dachterrasse Aufenthalt und Begegnung für die gesamte Bewohner:innenschaft; ein Kindergarten und Geschäfte im Erdgeschoss öffneten sich zum Quartier. Wie kam es zum Aus des Einküchenhauses und was können wir davon lernen?
Lene Benz und Sandra Voser trafen die Wissenschaftlerinnen Christina Schraml, Katrin Pilz und Marie-Noëlle Yazdanpanah vom Verein Einküchenhaus zur Erforschung emanzipatorischer Wohnmodelle zum Interview sowie auf einer Führung durch den Heimhof.
Disclaimer: Anders als in der Sendung erwähnt ist das Einküchenhaus in der Peter-Jordan-Straße im 18. Bezirk als Gebäude erhalten geblieben.
Sendungsgestaltung und -verantwortung: Lene Benz, Sandra Voser
Weitere Mitarbeit: Greta Egle
Signation: Bernhard Gal
Erstausstrahlung: Dienstag, 23. August 2022 14:00 auf Orange 94.0 (Wien) oder als Livestream
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Information und Kontakt: radio(at)derive.at, https://www.derive.at
Weitere Informationen:
www.bezirksmuseum.at/de/bezirksmuseum_15/bezirksgeschichte/das_einkuechenhaus/
www.wohnpartner-wien.at/zusammenleben/kulturlabor-gemeindebau
wwww.wohnwissen.net/heimhof
Literatur:
Helmut Kendler: Wohnexperiment Einküchenhaus «Heimhof». Wissenschaftsstipendium – Abschlussbericht. Wien 1991.
Musik:
Brautlied von Michaela Melián
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