2,1 Mio Soldaten aus den österreichisch-ungarischen Streitkräften kamen im ersten Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft. Die Behörden waren darauf nicht vorbereitet, was u.a. dazu führte, dass Kriegsgefangene im sibirischen Krasjonarsk in einer noch nicht fertiggestellten Kaserne untergebracht wurden. Die Verhältnisse dort waren dementsprechend katastrophal. Warum das dort von österreichischen Offizieren angelegte Totenbuch ausgerechnet ins Stadtarchiv Innsbruck kam, kann nicht genau rekonstruiert werden. Der Tiroler Reserveoffizier Dr. Hermann Egger, der in Meran das Heimatrecht hatte, schickte das etwa 200 Seiten starke Verzeichnis am 13. September 1919 an den Innsbrucker Bürgermeister Wilhelm Greil.
Feststeht allerdings, dass es eine außerordentliche Quelle ist, die Matthias Egger, Historiker im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, für einen Artikel in «Zeit – Raum – Innsbruck», der Schriftenreihe des Stadtarchivs Innsbruck, analysiert hat. Ein paar Aspekte davon erzählt er in dem, von Michael Haupt gestalteten Kulturton.
Matthias Egger: «Der Gesundheitszustand unseres Lagers ließ viel zu wünschen übrig. Eine Analyse der Totenliste des Kriegsgefangenenlagers Krasnojarsk 1914-1919» in: Zeit – Raum – Innsbruck Band 16, Höhenflüge und Abgründe