“Mama, es riecht nach Apfel”, diese Worte hat nach Überlieferungen ein Kind 1988 in Halabja, Irak zu seiner Mutter gesagt, bevor es – wie weitere 3.000-5.000 Menschen – beim bislang weltweit größten Giftgasangriff gegen die zivile Bevölkerung ums Leben kam. Knapp 35 Jahre später liegt wieder der Geruch von Gas in der Luft. Diesmal in den Bergen Südkurdistans. Die türkische Armee setzt kriegs- und völkerrechtswidrig chemische Waffen gegen die kurdische Guerilla ein. Aber nicht nur der Einsatz chemischer Waffen in kurdischen Gebieten hat Kontinuität – auch die Verstrickung westlicher Akteur:innen darin.
Anlässlich der globalen Aktionstage gegen den Einsatz chemischer Waffen vom 30. November – 03. Dezember widmete sich das Kurdistan Café im November der Geschichte und grausamen Aktualität des chemischen Todes in Kurdistan, benennt verantwortliche Akteur:innen und lud zur Diskussion, wie die Aufmerksamkeit auf das Thema erhöht werden kann.
Kurz vor diesem Vortrag überschlugen sich jedoch die Ereignisse in Kurdistan. Großflächige Gebiete werden von der Türkei mittels Luftangriffen attackiert und eine Bodenoffensive steht kurz bevor. Deswegen wurde am 21. November von RiseUp4Rojava TagX ausgerufen. In mehreren österreichischen Städten fanden und finden daraufhin Demonstrationen und Aktionen statt. Mehr Informationen zu Tag X findet ihr hier.
Weitere Informationen zu den globalen Aktionstagen gegen den Einsatz chemischer Waffen findet ihr unter auf der Seite von Defend Kurdistan.
Die im Vortrag eingespielten Videos von SWR2 könnt ihr euch unter folgenden Links ansehen:
Video 1
Video 2