Historische Kastenfenster stehen noch immer in Verwendung, werden aber seit den 1980er Jahren vermehrt durch sogenannte Thermofenster aus Holz, Metall oder Kunststoff ersetzt. Als Hauptargument für den Fenstertausch wird neben der Haltbarkeit der Oberflächenbeschichtung vor allem der hohe Wärmedurchgang bei Kastenfenstern ins Treffen geführt. Dabei werden aber für diese historischen Fenster nicht Messergebnisse am realen Bestand, sondern in einer Norm festgelegte, fixe Ersatzwerte herangezogen, die allerdings das Zwei- bis Dreifache der Laborwerte der industriell gefertigten Thermofenster betragen. Um den tatsächlichen Wärmedurchgang bei Kastenfenstern bestimmen zu können, wurde in einem Forschungsprojekt die Entwicklung eines Messverfahrens in Angriff genommen, das an Ort und Stelle am realen Objekt einsetzbar ist. Dabei werden in ganzheitlicher Betrachtungsweise neben dem Fenster an sich auch die Bauanschlussfuge und das anschließende Mauerwerk, der sogenannte Leibungsbereich, betrachtet.
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