Die Salzfertiger, auch kurz als „Fertiger“ bezeichnet, spielten über lange Zeit als bürgerliche Kaufleute im Salzkammergut eine große Rolle und entwickelten dabei auch ein entsprechendes Standesbewusstsein. Die Salzfertiger waren zur Zeit der Marktgründung in Hallstatt zwölf privilegierte Bürger, die „als zur Salzabfuhr gedungene Leut“ zwar im Dienste des Landesherrn und in allen Salzangelegenheiten dem Salzamt unterstellt waren, dennoch aber in einem relativ weiten Rahmen als freie Unternehmer aktiv waren. Die Anfertigung der hölzernen Küfel konnten sie etwa durch „Kufenmeister“, das waren durch Werkverträge gebundene Subunternehmer, oder durch eigene Lohnarbeiter bewerkstelligen lassen.
Zur Herstellung der Traunschiffe mussten eigene Werften unterhalten werden, wobei die unterschiedlichsten Professionisten von den Fertigern beschäftigt wurden: die Schiffbauer, die Kipfengraber, welche im Wald die Kipfen für die Schiffsrippen ausgruben und die Traunbauern und die Wasserseher für den Gegenzug. Diese Vormachtstellung versuchte die Hofkammer ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zu brechen, indem die Salzfertiger in genossenschaftlichen „Compagnien“ zusammengeführt wurden. 1848 wurden den Salzfertigern die letzten Privilegien entzogen, wobei sie mit Gastgewerbekonzessionen abgefertigt wurden.
Der Bedeutungsverlust der Salzfertiger in Hallstatt wird auch durch den Umstand deutlich, dass nach dem Brand von 1750 die Salzfertigungen nicht gemeinsam mit den anderen Produktionsanlagen in die Lahn verlegt wurden, sondern im Markt verblieben, wo sie auf den Brandstätten wieder errichtet wurden.
Aus einem im Finanzarchiv in Wien evidenten Lageplan gehen Namen und Lage der einzelnen Salzfertigungen im Markt hervor. Der Plan ist nicht datiert, sein Entstehungszeitraum kann aber zwischen den Jahren 1803 und 1808 festgelegt werden.
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