Nach der Einführung zu dem Status Quo der aktuellen, freien Theater-Wien-Welt gehen wir jetzt tiefer ins Programm.
Das DiverCITYLab, das sich das Ziel setze, ein Performance- und Theaterlabor bereitzustellen, das in einer Synthese aus Kunstprojekt und praxisorientierter Ausbildungsstätte zusammengesetzt ist — fokussiert sich nun auf eigene Produktionen. Zum Ziel, die Theaterszene für alle Mitglieder unserer postmigrantischen Gesellschaft zu öffnen.
diverCITYLAB
Das kunstpolitische Projekt diverCITYLAB, das bis 2021 als Schule getarnt Schauspieler*innen ausbildete, fokussiert sich nun einzig auf seine Produktionen. Welche Geschichten erzählt werden, aus wessen Perspektive, steht nun im Fokus des diverCITYLAB. Aslı Kışlal hat dabei selbst lang nicht in Wien inszeniert, während sie in Deutschland auf großen Bühnen zu sehen war.
Jetzt nimmt sie sich die Freiheit, zu inszenieren, worauf sie Lust hat. „Ich will den Trash und den Anarchismus, mit denen ich angefangen habe, zu inszenieren, wieder aus mir herauskitzeln“, so die Regisseurin und künstlerische Leitung beim diverCITYLAB.
Derzeit entstehen zwei Produktionen:
Noch einen Tag vor der Buch-Veröffentlichung feiert MINIHORROR von Barbi Marković (R: Aslı Kışlal) Uraufführung im Kabelwerk im Rahmen des Eröffnungs-Wochenendes vom Theater am Werk (Kabelwerk).
Der neue Roman der Autorin Barbi Marković (u.a. Superheldinnen, Die verschissene Zeit) zeigt anhand seiner zwei Hauptfiguren, dem Paar Miki und Mini, den Einbruch des Horrors im Alltag, den Schrecken im Kleinen, den zynischen Humor im Kampf ums Überleben, in einer Welt, in der nichts mehr sicher ist, nicht einmal der eigene Tod.
Die Produktion des diverCITYLAB in Koproduktion mit dem Theater am Werk zeichnet das Grauenvolle und das Skurrile, die sich dabei auch stark gegenseitig bedingen, gekonnt hervor.
„MINIHORROR agiert direkt, anarchisch und frei. Das Horrorvolle ist, das Normale wahrnehmen“, meint Aslı Kışlal. „Gerade weil MINIHORROR keiner stringenten Dramaturgie folgt, sind wir frei, jede Geschichte anders wirken zu lassen.“, so Dramaturgin Anna Schober. „Zwischen Neon und Schwarz-Weiß hat jede Szene ihre eigene Ästhetik, ihre eigene Musikalität und Spielart.“
Am 20. Oktober folgt die Uraufführung von OUT LOUD, ebenfalls eine Koproduktion von diverCITYLAB mit Theater am Werk.
In dieser Sendung wird darüber gesprochen, was die Werke in der Schrift, auf der Bühne – über Regie und Bühnenbild, Inszenierung und Aufregung erzählen wollen und werden.
Zu hören sind :
Gründerin DiverCITYLab und Regisseurin: Aslı Kışlal
Barbi Marković — Autorin
Konzept „Out Loud“: Didem Kris, Berk Kristal
Bühne und Requisite: Markus Liszt
Moderiert, gestaltet und produziert von Nadine Abena Cobbina
MINIHORROR von Barbi Marković
Uraufführung: 08. Oktober 2023, 19:30 Uhr im Theater am Werk, Kabelwerk, Saal 2
Weitere Spieltermine: 10. Oktober, 12. — 14. Oktober 2023
Special appearance: Elif Duygu am 10. Und 12. Oktober 2023
Text: Barbi Marković
Dramatisierung & Regie: Aslı Kışlal
Mit: Dennis Cubic, Deborah Gzesh, Isabella Händler, Jonas Kling, Kari Rakkola, Violetta Zupančič, Uwe Felchle (Live-Musik)
Dramaturgie: Anna Schober | Musik: Uwe Felchle | Bühne und Requisite: Markus Liszt, Je.Jesch, Michi Liszt | Kostüm: Nadine Cobbina | Produktion: Laura Plochberger | Regieassistenz: Azelia Opak | Illustrationen: Ivana Kličković | Öffentlichkeitsarbeit und Presse: Nadine Cobbina, Melina Marcher
OUT LOUD
Performance & Text: Didem Kris, Berk Kristal, Defne Uluer
Premiere 20.Oktober 2023 Theater am Werk Petersplatz 1
Teil 1 der Sendung gibt es hier zum Nachhören: https://o94.at/programm/sendung/id/2264970