Hallstatt – Löckerbrunnen

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Der Brunnentrog aus rotem Buntkalkstein steht vor einer hohen, verputzten Wandscheibe, die auf einem Sockel aus steinsichtigen Quadermauerwerk ruht und von einem getreppten und auskragend profilierten Giebel abgeschlossen wird. In die Prospektwand sind zwei Schrifttafeln und eine Wappentafel eingelassen, die unter der dominanten Helmzier eines Pfauenstoßes das österreichische Fünfadlerwappen und den Bindenschild zeigt. Das Wasser fließt durch einen elegant geformten Auslauf aus Bronze in den Brunnentrog, der eine auffällige, organische Form besitzt, die im Grundriss ein Dreiblatt bildet.

Die Brunnenanlage ist vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Abbruch des in unmittelbarer Nähe befindlichen Hoftors errichtet worden. Die Wappentafel und die Schrifttafel aus dem 15. Jahrhundert waren im Attikabereich des abgekommenen Hoftors eingelassen und fanden in der Prospektwand des Löckerbrunnens eine Zweitverwendungen. Die Herkunft und der ursprüngliche Standort des Brunnentrogs sind unbekannt. Auch die Datierung des Brunnentrogs ist schwierig, da Vergleichsbeispiele fehlen und rein formal eine Entstehungszeit von der Spätgotik bis ins Barock möglich wäre. Der bronzene Wasserauslauf ist ein Entwurf von Clemens Holzmeister, der in den frühen 1960er Jahren als Ortsplaner von Hallstatt tätig war.

Der Brunnen ist nach der Familie Löcker benannt, aus der vom 18. bis ins 20. Jahrhundert in Hallstatt Bader und „Chyrurgii“ entstammten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebte die Familie Löcker im Haus Markt Hallstatt Nr. 57, das am Oberen Marktplatz steht und den Beginn des Badergrabens markiert. Im 19. Jahrhundert übersiedelten die Bader in das Haus Nr. 107 am Baderplatz, dem unteren Ende des Badergrabens.

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