eine Lehrveranstaltung des futur.lab der TU Wien mit Unterstützung der Stadt Wien
Bereits zum neunten Mal begeben sich Gruppen von Architektur- und Raumplanungsstudierenden mit spezifischen Fragestellungen auf Expedition in verschiedene Städte, um diese mit wissenschaftlichen Methoden zu beantworten.
Nachdem in den letzten Jahren der öffentliche Raum im Mittelpunkt stand, geht es diesmal um Umnutzungen im Bestand. Fünf Gruppen sind jeweils nach Aarhus (NL), Neapel (IT), Pratteln (SUI), Riga (LV), Zürich (SUI) auf Expedition gegangen, um sich kritisch mit ganz unterschiedlich strukturierten Projekten auseinanderzusetzen: Es geht um Hausbesetzung, Selbstorganisation, Zwischennutzung, Nachnutzung, Commens, soziales Engagement und soziale Innovation.
Integraler Bestandteil der Lehrveranstaltung ist die Abgabe eines Radiobeitrags für die Sendereihe a_palaver. Einmal im Jahr hat a_palaver also viele Auslandskorrespondent*innen:
Jana Elisabeth Eder, Leah Anders, Elisa Kreuzer, Alexios Pressel, Sywen Schmidt, Katharina Kircher, Anna Welwert, Maria Stepan, Anna Schön, Elena Freisleben, Lara Seel, Sarah Milian, Hannah Stadler, Simon Weiss-Eizinger, Clemens Wollscheid, Johanna Ecker, Teresa Pühringer, Florian Benesch, Sultan Ondrus und Jakob Röhm.
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Aarhus — Auf der Suche nach dem X Faktor
Das Institut for X hat das Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs in einen vielseitigen Ort für die Stadtgesellschaft transformiert. Ob dieser einem öffentlichen Wohnzimmer bzw. dritten Ort für alle nahekommt und wie er funktioniert, haben wir vor Ort untersucht.
In diesem Radiobeitrag nehmen wir euch mit auf das Gelände und zeigen euch die vielfältigen Facetten, die das Institut for X ausmacht. Mit auf der Reise und an diesem Podcast beteiligt waren Jana Elisabeth Eder, Leah Anders, Elisa Kreuzer, Alexios Pressel und Sywen Schmidt.
Neapel „Je so‘ pazzo“- o la Accessibilità?
Im Zuge des Forschungsprojektes Field Trips #9 unter dem Thema „Transformation des Bestands“ widmen sich Katharina Kircher, Anna Welwert und Maria Stepan der Transformation bestehender Stadtstrukturen mit Fokus auf soziale Innovation. Im Podcast gehen wir den „Beni Comuni“, städtischen Gemeingütern in Neapel als Ausdruck einer solidarischen Stadtpraxis auf den Grund.
In Materdei einem Stadtviertel nahe dem Zentrum von Neapel entstand das „Ex-OPG — Je so‘ pazzo“ innerhalb eines ehemals leerstehenden, psychiatrischen Justizkrankenhauses. Nach einer Besetzung des Areals wurde ein selbstverwalteter Ort für und mit der Nachbarschaft geschaffen. Hier werden Gesundheitsversorgung, Traumabewältigung, Rechtsberatung gegen prekäre Arbeitsbedingungen und Unterstützungsstrukturen für Migrant*innen angeboten. Neben dem Sprachkursangebot und der Nachmittagsbetreuung für Kinder, fungiert das Ex-OPG als kulturelles und solidarisches Zentrum.
Die Besetzung und die Transformation mehrerer „Beni Comuni“ (dt. Städtisches Gemeingut, engl. Urban Commons), die ähnlich wie das Ex-OPG entstanden sind, setzten den Impuls für eine neue Rechtsgrundlage in Neapel: „L’uso civico e collettivo urbano“ (dt. Zivile und kollektive Nutzung). Diese Erklärung zielt darauf ab leerstehende, städtische Räume als gemeinschaftliches Erbe anzuerkennen. Die Gemeinschaft zur Verwaltung und Nutzung der „Beni Comuni“ streben kontinuierlich danach, sich selbst zu reflektieren, um offener, vielfältiger und inklusiver zu werden. Sie fordern eine Umverteilung von Rechten, Teilhabe und Zugang zu Raum.
Vor dem Hintergrund des Rechtsruckes ist diese Forderung besonders relevant. Die “Beni Comuni” versprechen zugänglich zu sein. Auch für Menschen, die sonst erschwert Zugang zur Demokratie und somit urbaner Teilhabe haben. Die ”Beni Comuni” stellen also eine Gegenposition zur exklusiven Nationalpolitik dar.
Pratteln bei Basel (Schweiz) — Vom Hallenwohnen zum Bestandserhalt
Was zeichnet das Wohnen in einer großen Halle aus und wie wurde eine Gruppe von Zwischennutzenden in der Zentrale Pratteln zu Pionieren des Bestandserhaltes? Davon berichten vier Akteur:innen, welche den Prozess aus unterschiedlichen Blickwinkeln erlebt haben. Ein Field Trip von Anna Schön, Elena Freisleben, Lara Seel und Leon Seger.
Sticking Together – Let‘s explore community in Viskaļi / Riga
Wie manifestiert sich Gemeinschaft in Viskaļi? Dieser Frage gingen Sarah Milian, Hannah Stadler, Simon Weiss-Eizinger und Clemens Wollscheid nach und tauchten in die dynamische Gemeinschaft des Nachnutzungsprojekts Viskaļi von Free Riga in Riga, Lettland, ein. In ihrem Beitrag sprechen sie mit Zane Ruģēna, der Leiterin für nachhaltige Entwicklung bei Free Riga, über die Ursprünge von Free Riga, die bisherigen Probleme des Projekts und darüber, was die Gemeinschaft in Viskaļi ausmacht.
Zürich
Die ehemalige Werkstatt der Schweizer Bundesbahnen durchläuft derzeit einen Transformationsprozess hin zu einem produzierenden Gewerbegebiet, das auch Aufenthaltsqualität bieten soll. Johanna Ecker, Teresa Pühringer, Florian Benesch, Sultan Ondrus und Jakob Röhm widmen sich der Frage, wie Aufenthaltsqualität in einem innerstädtischen, produzierenden Gewerbegebiet geplant und umgesetzt werden kann.