Die kurdische Guerilla als Kampfschauplatz weiblicher Identitätsfindung
Die Sendung behandelt die Veränderungen des Rollenbildes der kurdischen Frau und der gelebten gesellschaftlichen Praxis in Kurdistan durch den seit nunmehr fast 30 Jahre dauernden Guerillakampf der PKK, der ArbeiterInnenpartei Kurdistans.
Die deutsche Ethnologin, Anja Flach, hat sich von 1995 bis 1997 im türkisch besetzten Kurdistan aufgehalten und dort dutzende Interviews mit Guerillakämpferinnen geführt. Diese Gespräche geben Einblick in die Beweggründe kurdischer Mädchen und Frauen, warum sie ihr bisheriges Leben und ihre Familien verlassen und sich der Guerillabewegung anschließen. Sie zeugen von Identitätssuche abseits kultureller Tradition und dem Kampf um gesellschaftliche Gleichwertigkeit auch im Spannungsfeld mit den Guerillakämpfern.
Der Beitrag geht weiters der Frage nach, warum sich die europäische Frauenbewegung bisher so distanziert gegenüber dem kurdischen Frauenkampf verhalten hat und was sie von den Frauen des Mittleren Ostens eigentlich lernen könnte.
Eine Sendung von Barbara Karahan und Andrea Hiller.