Michael Zinganel, Künstler, Historiker und Architekt, ist ein Forscher, der den Mut aufbringt, auch Phänomene zu studieren, die Teil seiner eigenen Geschichte sind – oder waren. Damit liefert er überraschende aber auch bestätigende Beobachtungen eines Alltages, den viele Zeitgenossen in der einen oder anderen Art auch erlebt haben: Er untersuchte Gemeinschaftseinrichtungen in Wiener Wohnanlagen, setzte sich mit dem Wohntraum der Österreicher_innen schlechthin auseinander – dem Einfamilienhaus.
Eine Ausstellung, die er kürzlich in Graz kuratierte, vertieft einen weiteren Forschungsschwerpunkt – den Tourismus: er untersucht Geschichte, Gegenwart und Aussichten der Tourismuskomplexe des ehemaligen Jugoslawiens – dabei beleuchtet er nicht nur die architektonischen Qualitäten und urbanistische Konzepte aber auch soziale Fragen, die gesetzlichen Rahmenbedienungen und die Schwierigkeiten und Chancen für die Investoren aber auch angrenzende Dörfer und Städte.
Eine gute Basis – auch wirtschaftliche Mechanismen und andere Kräfte zu enttarnen – ist dafür das Resultat seiner umfassenden Forschungsarbeit – das Buch REAL CRIME – Architektur, Stadt und Verbrechen.