Der deutsche Soziologie Oskar Negt über die tiefe kulturelle Krise der kapitalistischen Gesellschaft. Diese entsteht, weil zwei zentrale Instanzen des Kapitalismus wegbrechen: Die immer problematischere Erwerbsarbeit (working poor) und der Zerfall der bürgerlichen Kleinfamilie führen zu einer tiefen Verunsicherung. Die Reaktionen der Politik (Polarisierung, Flexibilisierung, Abfinden mit der tiefen Spaltung der Gesellschaft) verschärfen die Krise. Das Leitbild ist der außengesteuerte, allzeitverfügbare Mensch, der leistungsbewusste Mitläufer, der keine starke Identität hat und von daher für rechtsextremes Gedankengut anfällig ist. Dokumentation eines Vortrages in der Arbeiterkammer Graz, 1. Oktober 2007. Die Sendung entstand in Kooperation mit Handler Manfred von Radio Helsinki.
Dazu passend: www.kaernoel.at -> Autoren -> Schütz Walther -> Für einen Perspektivenwechsel im Irrenhaus