Sprachsalz 2009 – Franz Dodel

Podcast
Sprachsalz
  • Sprachsalz 2009 - Franz Dodel
    35:08
audio
34:20 min.
Sprachsalz 2010 - Isolde Schaad im Medienturm
audio
51:21 min.
Sprachsalz 2010 – Sigitas Parulskis im Medienturm
audio
36:54 min.
Sprachsalz 2010 - Franzobel
audio
38:50 min.
Sprachsalz 2010 – John Wray
audio
53:13 min.
Sprachsalz 2010 - Sprachsalz-Club II
audio
30:59 min.
Sprachsalz 2010 - Sprachsalz-Club I
audio
41:08 min.
Sprachsalz 2010 - Rainer Wieczorek
audio
24:50 min.
Sprachsalz 2010 – Monika Helfer
audio
34:35 min.
Sprachsalz 2010 - Katharina Lanfranconi
audio
35:20 min.
Sprachsalz 2010 – John Wray

Franz Dodel lebt in Bern. An einem Samstagvormittag traf ich Christoph Simon im „Literaturbahnhof“ in Feldkirch. Wir saßen in der „Reste“, wo der Zigarettenrauch wie eine Nebelwand stand und an fast jedem Tisch ein Rotgesicht mit einem großen Bier und einem Stängel zwischen den Fingern saß. Hier soll ja auch einmal James Joyce durchgekommen sein, was diesen Bahnhof zum „Literaturbahnhof“ macht.
An diesem Vormittag machte mich Christoph ganz neugierig auf Franz Dodel, den westlichen Haiku-Dichter schlechthin. Ich hatte von diesem Autor bisher weder gelesen noch gehört. Zurück in Innsbruck machte ich mich sofort auf, Publikationen dieses Autors aufzutreiben. Das publizierte Werk von Franz Dodel „beschränkt“ sich auf mehr als zehntausend Haikus. Sein Buch bei der verdienstvollen Edition Korres­pondenzen nennt er Nicht bei Trost – Haiku endlos. Die japanische Haiku-Gedichtform ist formal streng gebaut, 5-7-5 Silben, ein Korsett, in dem der Autor mit Zitaten, Anspielungen, Hinweisen spielt. Trotz der reduzierten Form steckt in seinen Haikus eine riesige Bibliothek, auf die sich der Autor bezieht. Ein Kosmos von unglaublicher Weite, meditativer Stille, Nachdenklichkeit, Weisheit, ein Pandämonium der besonderen Art. Unglaublich. (elias schneitter)

Lesung im Rahmen von Sprachsalz 2009.

Vložiť komentár