Ingeborg Grau: Die vielen Gesichter Afrikas im Wandel der Zeiten

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Dr.in Ingeborg Grau, Institut für Afrikawissenschaften (Geschichte, Gender, Internationale Entwicklung)

Vielfalt als Ergebnis des Kolonialismus am Beispiel Nigerias. »Die Unabhängigkeit afrikanischer Staaten – für zahlreiche Staaten ist das Jahr 2010 der 50. Jahrestag dieser Unabhängigkeit – ist unvollständig geblieben, der formalen politischen Befreiung folgte keineswegs die wirtschaftliche Befreiung.Die Region des heutigen Nigeria kann als ein Beispiel für die Vielfalt Afrikas dienen – mit über vierhundert Sprachen aus drei der vier Sprachfamilien, mit frühen vorkolonialen Großstaaten und kleinen bäuerlichen Dorfverbänden und einer Bevölkerungszahl von heute etwa 140 Millionen Menschen. Künstliche Grenzziehungen im Kolonialismus, die Missionstätigkeit verschiedener christlicher Kirchen und ihre Bildungsarbeit haben noch zur Vielfalt Nigerias beigetragen. Zahlreiche Probleme der Gegenwart können ohne das „Erbe » aus dem Kolonialismus nur unzureichend verstanden werden. Afrikanische Gesellschaften haben aber in ihrer Geschichte immer wieder auch den Nachweis erbracht, dass in der sprachlichen, kulturellen, religiösen Vielfalt, auch Chancen liegen.

Vortrag vom Donnerstag, 11.März 2010, 18.30 Uhr ( Afro Asiatisches Institut, Graz)

Aufnahmen und Schnitt: Walther Moser

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