Geräusche begleiten uns durch den Tag, sie sind allgegenwärtig, ständig hören wir irgendetwas etwas. Doch gerade wegen seiner Alltäglichkeit und Körpernähe ist das Hören eine weitgehend unhinterfragte Kulturpraxis. Wenn man jedoch die Hörerfahrungen der Menschen vergleicht, so bemerkt man große Unterschiedlichkeiten: Woran erinnert mich das Glockenläuten einer Kirche? Welche Geräusche bezeichne ich als Lärm? Welchen Wert hat Stille, also die Abwesenheit von Klang, für mich?
In seiner Diplomarbeit „Klangerinnerungen. Versuch einer Ethnographie des Hörens” vergleicht Thomas Felfer die Assoziationen und durch Klänge evozierten Erinnerungen von AkteurInnen aus unterschiedlichen Milieus. Dabei stellt er Fragen nach einem „Hörhabitus” und inwiefern das Hören als distinktive Kulturtechnik bereits im soziokulturellen herkunfsmilieu „erlernt” wird.