Seit den 1980er Jahren haben sich Semantik und Organisation der Arbeit massiv verändert. Im Zentrum des neuen Regimes steht die durchgängige Orientierung am Modell unternehmerischen Handelns und die Leitfigur des unternehmerischen Selbst. Die Ratio der Enterprise Culture ist gekennzeichnet durch drei miteinander eng verbundenen Dynamiken die Vermarktlichung, die Entgrenzung und die Subjektivierung von Arbeit. Das unternehmerische Selbst lebt im Komparativ: Es reicht nicht aus, einfach nur kreativ, findig, risikobereit und entscheidungsfreudig zu sein, man muss kreativer, findiger, risikobereiter und entscheidungsfreudiger sein als die Konkurrenz und darf daher nicht in der Anstrengung nachlassen, seine unternehmerischen Tugenden fortwährend zu steigern. Die Einsicht, dass es ein Genug nicht geben kann, erzeugt den Sog zum permanenten Mehr.
Referent: Ulrich Bröckling