In Radmer, einer kleinen Gemeinde, gelegen im Gesäuse, in der Obersteiermark, befindet sich das Kupferschaubergwerk ‚Paradeisstollen‘. Während der letzten zwei Jahrzehnte wurden Teile des ehemaligen Kupferbergwerkes freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um auf diesem Wege die Geschichte des Kupferbergbaus in der Region dokumentieren zu können.
Der Radmerer Kupferbergbau zählte zu seiner Blütezeit (Ende des 16. Jahrhunderts) zu den vier bedeutendsten Kupferabbaustätten Mitteleuropas und bestand aus etwa 60 Stollen. Bereits ab dem Jahre 1610 gab es hier eine frühe Form der sozialen Sicherung – die sogenannte „Bruderlade“, welche zur Versorgung erwerbsunfähiger Bergwerksarbeiter und ihrer Angehörigen vorgesehen war. Und im Jahr 1634 fand im Rahmen des Radmerer Bergbaus eine der ersten Sprengungen mit Schwarzpulver innerhalb der Alpenländern statt.
Diese und zahlreiche weitere historische Details können heute im Rahmen von Führungen durch den Paradeisstollen weitergegeben werden. Darüber hinaus gibt es ein Museumsgebäude, in dem Fundstücke aus dem Bergwerk sowie weitere auf den Bergbau bezogene Exponate ausgestellt sind.
Ermöglicht worden ist das alles im wesentlichen durch die Arbeit einer Gruppe von Ehrenamtlichen aus Radmer, die vor ca. 18 Jahren damit begonnen haben, ihr Interesse am Bergbau und an der Geschichte der Region in die Tat umzusetzen.
Auch die Führungen für Besucherinnen und Besucher werden von Ehrenamtlichen in Eigenregie organisiert. Einer von ihnen ist Ludwig Gottsbacher. Vor einigen Wochen hatten wir Gelegenheit, ihn bei einer seiner Führungen durch den Paradeisstollen zu begleiten. Im Folgenden hören Sie eine akustische Begehung des Paradeis-Stollens – mit zahlreichen Erzählungen und Details zur älteren und jüngeren Geschichte des Kupferbergwerks in Radmer.
webseite: Kupferschaubergwerk
musik: ‚Rain Over a Shattered World‚ von Ancestral (album: ‚Corrupted Paradise‘)