„Man muss sehen, daß die Grundfesten unserer Kultur die Gewalt ist!„, sagt der Schriftsteller und Kulturwissenschafter Klaus Theweleit.
Die „Geschichte der Gewalt“ ist zum Lebensprojekt von Klaus Theweleit geworden. Von den antiken Quellen bis zur gegenwärtigen Popkultur, von Homer bis Walt Disney hat Klaus Theweleit vor allem eines gelernt: im Glanz der Leistungen wird gern übersehen, dass die europäische Kultur in Blut begründet wurde, durch Eroberung, Krieg, Niederwerferung und Vergewaltigung.
So setzt sich die Geschichte des Mittelmeeres jenseits des Atlantiks fort, als Kolonisierung, genauso grausam, wie Sigrid Löffler eingangs des Gesprächs mit Klaus Theweleit auch anspricht.
Zu Klaus Theweleit: Seit nunmehr fast vierzieg Jahren, bekanntgeworden mit dem Buch „Männerphantasien“ schreibt Klaus Theweleit über die Geschichte der Gewalt, besonders der männlichen Gewalt. In vier Bänden befasst sich Klaus Theweleit nun mit den großen Mythen von der Antike bis zur Gegenwart, von Medea bis Pocahontas. Naheliegend nennt Klaus Theweleit seine vier Bände zur Geschichte der Gewalt den „Pocahontas Komplex“.
Die Publizistin und Literaturkritikerin Sigrid Löffler hat mit Klaus Theweleit am 04. Juni 2013 diskutiert. Eingeladen haben die Akademie Graz und das Literaturhaus Graz.
Gestaltung und Moderation der Sendung, Walther Moser.
Literatur:
Jared Diamond: Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften. (Engl. Original: Guns, Germs, and Steel: The Fates of Human Societies)
Dr. Linwood „Little Bear“ Custalow, Angela L. Daniel „Silver Star“: The True Story of Pocahontas: The Other Side of History.
Klaus Theweleit: Pocahontas II. Buch der Königstöchter. Von Göttermännern und Menschenfrauen.