Alle Kriege wieder, eine Historie, so der Titel des Buches, das am 10. März im Museum Goldenes Dachl vorgestellt wurde. Angela Jursitzka hat sich in dem Buch, das auf jahrzehntelanger Recherche beruht, die nicht einfache Aufgabe gestellt, das Leben ihres Vaters aus seinen Erzählungen und Notizen nachzuzeichnen. Der war als junger Mann in den ersten Weltkrieg gezogen und kehrte am Ende des Kriegs in einem abenteuerlichen Rückzug wieder zurück. Entsprechend dem Titel musste er rund 20 Jahre später erneut in den Krieg ziehen. Welche Auswirkungen das auch auf das Leben seiner Familie und v.a. seiner Tochter, der Autorin, hatte, auch davon erzählt das Buch.
Michael Haupt war bei der Lesung dabei und hat sich von Helmut Jursitzka, dem Mann der Autorin, vom Buch und den Recherchen dazu erzählen lassen.
Dieses Buch ist ein absolutes Muss, interessant, historisch präzise und sehr einnehmend.
Während ich es abends im Bett las, betreute ich tagsüber zufällig gleichzeitig eine italienische Studie über den Ersten Weltkrieg. Fast zeitgleich las ich den Teil vom Piave aus der Sicht von Angela Jursitzkas Vater und die italienischen Briefe, Dokumente und Radioberichte. Ein einmaliges Erlebnis, absolutes Spiegellesen. Es ist kaum zu fassen, wie reell Geschichte ist, wenn sich Historie mit Menschenleben (und -sterben) vermischen.
Ich hoffe, das Buch wird bald ins Italienische übersetzt.