Neben uns die Sintflut
Wer zahlt den Preis für unseren Wohlstand?
Alles zu haben und noch mehr zu wollen, den eigenen Wohlstand zu wahren, indem man ihn anderen vorenthält – das ist das heimliche Lebensmotto der entwickelten Gesellschaften. Die negativen Effekte unserer Lebensweise werden systematisch Ländern und Menschen in anderen Weltregionen zugeschoben.
Der renommierte Soziologe Stephan Lessenich bietet eine sehr konkrete und politisch brisante Analyse der Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse der globalisierten Wirtschaft. Eine seiner Kernthesen lautet, dass – anders als wir noch immer glauben möchten – nicht alle von freien Märkten profitieren.
Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen. Deshalb wird sich unser Leben ändern, ob wir wollen oder nicht.
Im Studiogespräch erläutert der deutsche Soziologe Prof. Dr. Stephan Lessenich die Grundüberlegungen seines Buches über die Externalisierungsgesellschaft und das soziale Versagen der gegenwertigen Weltordnung.
Literaturempfehlung: Stephan Lessenich (2016): Neben uns die Sintflut. Die Externalisierungsgesellschaft und ihr Preis. München, Hanser Verlag. Urheber „LMU München“