Am Donnerstag, dem 9. November haben Alexey Grotz und Astrid Rieder eine weitere trans-Art Performance durchgeführt. Alexey Grotz hat die Performance im folgenden Text festgehalten: Manchmal gelingt es einem schwer festzulegen, wovon seine eigenen Aufregungen, Aufschwünge kommen, Kunst zu kreieren – aus der äußeren Welt, aus der uns umkreisenden Gedankensphäre, oder aus dem mehr oder weniger mit sich bewussten Selbst. Wobei beides voneinander getrennt nicht denkbar ist.
Wenn wir die Zuständigkeit auf des anderen Schulter verlegen wollen, kommt dieselbe Gleichung in Frage, nur anders maskiert: was ist der Beginn, was die Folge; was Kreation – und was Reaktion. Eine Frage, die nicht so oft eine Antwort treffen kann – und dadurch auch eben zu künstlerischer Geste wird.
Für mich sind unsere Arten des trans-Arts eben durch die Gestik ebenbürtig und vergleichbar. Ob akustisch oder visuell (oder beides zugleich), haben Musik und Zeichnung ihren unvermeidbaren Grund in der Bewegung – in der Linie, von einer zeichnenden Hand geboren. Was zeichnet sie aber? Der „ideale“ Fall wäre, es ist der Klang auf das Bild übertragen, es ist die Farbe hörbar gemacht – aber auch das ist trans-Art nicht – oder nicht völlig. Es kommen ins Spiel die lauten Gründe des ganzen Prozesses – diese „sich mehr oder weniger bewusste Selbste“, die eigentlich einer direkten audiovisuellen Übertragung im Wege stehen – sei es Interpretation oder Eigenwille, – und ohne welchen es aber überhaupt keine Aussagen möglich wären.
Diese Ichs haben ihre eigene Komfortzone zu verlassen – eher einen kurzen und allzu imperfekten Schritt daraus zu machen, um im nächsten Moment wieder sich wiederzukehren. Aber in diesem Augenblick gelingt es dem anderen Ich diesen leeren Raum zu beeinflussen, zu gewinnen. Es bleibt also nie leer, immer void_less, und es ist die einzige Möglichkeit für trans-Art geschöpft zu werden. Jedes Mal ist es anders, nie völlig umgesetzt, nur asymptotisch zur Idee annähernd – aber die Momente, wenn der Kontakt effektiv und die Geste verstanden ist, sind immer unverkennbar.
Eine Reihe der falsch interpretierten Signale, die doch ihre Nachricht effektiv übertragen kann – was wäre eine bessere Deutung der Sprache? Sei es eben Sprache der zeichnenden und spielenden Hände.