In der Sendereihe, die lokales Bürgerengagement der vergangenen Jahrzehnte behandelt, berichtet Dagmar Stranzinger, langjährige Leiterin des städtischen Frauenbüros, über die Anfänge der Frauenbewegung in Salzburg.
Sie sagt, dass ihr frauenpolitisches Engagement „immer institutionell geprägt“ war und schreibt dazu :
- Als Studienrichtungsvertreterin an der Geschichte (1986-1990) gründeten wir eine Historikerinnen-Gruppe und konnten frauenspezifische Lehrveranstaltungen durchsetzen
- Als Feministin im Verband Sozialdemokratischer Student*innen Österreichs (VSSTÖ) zwischen 1986-1991 hatten wir harte feministische Diskussionen und Kämpfe mit den Männern
- Am Institut für Politikwissenschaft hatten wir eine feministische Gruppe und holten interessante Lehrveranstaltungsleiterinnen nach Salzburg und diskutierten feministische Texte (1990 bis 1994) in regelmäßigen Zusammenkünften
- Innerhalb der SPÖ war ich Ende der 1980er Jahre im Landesfrauenkomitee und im Landesparteivorstand
- Als Frauenbeauftragte der Stadt Salzburg war mein Engagement dann breit angelegt und ich konnte beruflich (= bezahlt) feministisch tätig sein in folgenden Feldern
- Förderung von Frauen und Fraueninitiativen (Subventionen an Frauenvereine etc.)
- Projekt-Initiierungen (dort, wo ein frauenpolitischer Bedarf sichtbar war – zB Gewalt gegen Frauen)
- Frauenförderung in der Stadtverwaltung (ua Frauen in Führungspositionen, Kinderbetreuung)
- Öffentlichkeitsarbeit (durch Veranstaltungen unterschiedlichster Art)
- Koordination des Salzburger Frauenrats (Zusammenschluss aller Frauenvereine, Interessenvertreterinnen, Politikerinnen)
Mein frauenpolitisches Engagement hat starke biografische Wurzeln:
- Als Tochter aus einer Arbeiterfamilie (ich war die erste, die Matura machen und studieren konnte)
- Als Kind einer sozialdemokratischen Familie (bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück); Politik war immer ein zentrales familiäres Thema.
- Als Tochter einer geschiedenen Mutter, deren Erwerbsarbeit eine wichtige Existenzgrundlage für uns als Familie (Mutter, 2 Töchter) war
- Mit der familiären Erfahrung von starken Frauen (Mutter, Großmutter, Urgroßmutter) und „unverlässlichen“ Männern
Gemäß dem Sendungskonzept, die Interviewgäste selbst passende Musik aussuchen zu lassen, sind während des Interviews folgende Wunschplatten von Dagmar Stranzinger zu hören
- Edit Piaf – Non, je ne regrette rien
- Ina Deter – Neue Männer braucht das Land
- Stacey Kent – So Many Stars
- Clara Schuman – Romances Op 22 III
- Agnes Jaoui – Historia de un Amor
Bis zum Beginn der nächsten Sendung um 23:00 Uhr folgt zum zweiten Mal in dieser Sendereihe ein tiefer Griff in die Plattenkiste des Salzburger Drummers Ringo Novak. In dieser Folge der Sampler „Salzburger„ aus dem Jahr 1988 („eine Präsentation der Jugend Service-Stelle der Stadt Salzburg“).
Track- & Playlist
- A1 Groove Corporation – Up And Down – Text/Musik: Johannes Leimgruber/Thomas Franke (3:15)
- A2 Love Child – Hold On To Love – Text/Musik: Alfred Kern/Manfred Holzner, Alfred Kern (3:41)
- A3 Aardvarks – Metronome – Text/Musik: Robert Jansky, Horst Trattnig, Michael Wagner (3:26)
- A4 Mister W.M. [Werner Melcher] – Children Of Paradise – Text/Musik: Werner Melcher (4:40)
- A5 Aston For Summer [aka Stootsie] – Now And Then – Text/Musik: Michael Steinitz (3:46)
- A6 Sigi [Heizinger] Und Freunde – Salzburger Schnürlregen – Text/Musik: Sigi Heizinger (3:30)
- B1 Anisius – Aufgewühlt – Text/Musik: Helmut Laubichler/Christian Haitzmann (3:25)
- B2 Chamäleon – Nothin’s Gonna Change My Mind – Text/Musik: Bernd Moser/Bernd Moser, Mike Burgstaller (3:27)
- B3 Paranoia – Rock’n Roll Pussy – Text/Musik: Franz Braitenthaller (3:22)
- B4 [Horst] Fischer & The Mixed Pickles – Was Ist Mit Uns? – Text/Musik: Horst Fischer (3:21)
- B5 IDN – Danny – Text/Musik: Michael Salhofer/Burkhard Frauenlob (3:13)
- B6 Herbert Fux, Kurt Weinzierl, Karl Merkatz – Weil Ma Salzburger San – Text/Musik: Walter Müller/Michael [Stootsie] Steinitz (4:37)