Max Zirngast in Leibnitz – Die Türkei am Scheideweg

Podcast
Crossing Borders – über Menschen und Grenzen
Audio-Player
  • CrossingBorders_MaxZirngastTuerkei
    59:20
audio
59:25 min
Franz: Grenzgänger und doch kein Priester
audio
58:44 min
Von Müttern und Söhnen : Verena Mayr über das Helfen in den Spielfelder Zelten
audio
58:24 min
Katharina: “Jetzt kann ich mich einbringen”
audio
1 h. 05 sec
Wartezone Spielfeld - Parlamentarische Kontrolle an der Grenze

Der Journalist, Politikwissenschafter und Aktivist Max Zirngast publizierte bereits seit Jahren Artikel zur politischen Lage in der Türkei, den USA und Europa, als er am 11.9.2018 gemeinsam mit mehreren Freund_innen in der Türkei verhaftet wird. Etwa 3 Jahre lebt und studiert Max zu diesem Zeitpunkt bereits an der Universität Ankara und engagiert sich unter anderem für kostenlosen Unterricht in den Armenvierteln, als er schließlich über 3 Monate in einem Hochsicherheitsgefängnis weggesperrt wird.

Aus Protest gegen die willkürliche Verhaftung entsteht die internationale Solidaritätskampagne #free max zirngast. Max wird während der Haft im Dezember 2018 in Abwesenheit mit dem Karl-Renner-Preis, der höchsten und ältesten Auszeichnung für Journalismus in Österreich, ausgezeichnet, den seine Mutter für ihn in Wien entgegennimmt.

Erst im September 2019 werden in der zweiten Gerichtsverhandlung alle Anklagepunkte gegen ihn und alle weiteren Betroffene fallengelassen, das Verfahren endet in einem Freispruch. Max darf die Türkei wieder verlassen.

Der aktuell erschienene Band „Die Türkei am Scheideweg“, den Max am 19.11.2019 in Leibnitz vorstellte, enthält viele seiner – oft im Kollektiv entwickelten – Analysen und liefert Hintergründe zu seiner Inhaftierung und dem gegen ihn und drei weitere Menschen in Ankara eingeleiteten Verfahren. Wie steht es um den Staat, die Gerichtsbarkeit und die Freiheitsrechte in der Türkei? Warum sind die sozialen Bewegungen bis heute die wichtigste Hoffnung für den demokratischen Wandel?

Max Zirngast gibt in seinem Vortrag in Leibnitz nicht nur Einblicke in seine persönlichen Erfahrungen, sondern verbindet diese auf eindringliche Weise mit einer hundertjährigen Geschichte von Unterdrückung und Aufbegehren in einem Land der Vielfalt und Lebendigkeit.

Auch die Musikbeiträge in der Sendung – ausgewählt von Max – geben davon ein eindrucksvolles Zeugnis.

Sendungshomepage: Crossing Borders auf Radio Agora

***

Buchtipp: Solidaritätskampagne #FreeMaxZirngast (Hg.), Die Türkei am Scheideweg und weitere Schriften von Max Zirngast, edition assemblage, 2019  erhältlich im guten Buchhandel oder direkt über den Verlag.

Solidaritätskampagne #FreeMaxZirngast auf Facebook

Titelsong der Sendung: « Grenzen » von DOTA

Weitere Musikbeiträge der Sendung: Sıyrılıp Gelen (Grup Yorum), Yaz Gazeteci Yaz (Selda Bağcan), Way Way Ninna (Mikail Aslan), Sardunyaya Ağıt (Fazıl Say & Serenad Bağcan), Asfur (Grup Nidal).

Wer sich näher mit Musik aus der Türkei beschäftigen möchte, wird bei Kalan müzik fündig.

***

Die Sendereihe Crossing Borders – Über Menschen und Grenzen beschäftigt sich mit dem Thema Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen.

Welche Rolle nehmen geografische, sprachliche und sozial konstruierte Grenzen in unserem Leben ein? Wie wirken Sie auf uns? Wie gehen Menschen mit diesen Grenzen um? Welche Prozesse kommen in Gang, wenn Menschen Grenzen überschreiten?

Crossing Borders lädt Hörer_innen dazu ein, gedankliche, sprachliche und andere Grenzen zu überschreiten. Sie stellt Menschen vor, die an einer Grenze leben, oder die Grenzen überschritten haben, und auch andere, für die Grenzen aus unterschiedlichen Gründen eine wichtige Rolle spielen.

Crossing Borders dokumentiert spannende Veranstaltungen, spricht mit Menschen über ihre Grenz-Erfahrungen, über geschichtliche Zugänge zu Grenzen und Grenzgebieten, stellt Musik, Literatur und andere Kunstformen vor, die Grenzen berühren oder überwinden.

Die Sendungsmacherin ist selbst an einer geografischen Grenze, der österreichisch-jugoslawischen, aufgewachsen und lebt auch jetzt wieder im Grenzgebiet.

 

Laisser un commentaire