# Aktuelle Meldungen
# Moria: Kritik am neuen Lager und fehlende Wahrnehmung des politischen Problems
Moria, die Geflüchtetenunterkunft auf der griechischen Insel Lesbos ist vor etwa zwei Wochen abgebrannt. 12.000 Menschen waren dort unter menschenunwürdigen Umständen untergebracht. Vereinzelte Staaten der EU haben eine Aufnahme von geflüchteten Menschen aus Moria angekündigt, Österreich ist nicht unter diesen Staaten. Die österreichische Bundesregierung unterstützt stattdessen humanitär, u.a. in Form von Zelten, die Innenminister Nehammer medienwirksam nach Lesbos bringt.
Mittlerweile gibt es auf der Nordseite der Insel bereits ein neues Lager, das vom griechischen Militär im Auftrag der griechischen Regierung errichtet wurde. Erneut sind dort mehrere tausend Menschen untergebracht.
Wir bringen heute dazu einen Zusammenschnitt aus Beiträgen von Radio Corax. Zu hören sind Vertreter*innen vom Dunya Collective und von Stand by me Lesvos, Unterstützer*innengruppen, die auf Lesbos vor Ort sind. Sie berichten über das neue Lager und üben Kritik an der aktuellen Situation, an dem Vorgehen mancher NGOs sowie an der Politik der EU.
# Verschärfte Situation an der Balkanroute [Triggerwarnung: Im Beitrag wird explizite Gewalt an Menschen beschrieben.]
«Balkanroute schließen» und «Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen» – so klang die angekündigte Politik zum Thema Asyl und Migration der österreichischen Regierung im Jahr 2016. Die Auswirkungen dieser Politik sehen wir gerade nicht nur in Moria auf Lesbos, sondern auch an der Balkanroute in Bosnien.
SOS Balkanroute unterstützt Menschen, die auf ihrer Flucht bis nach Bosnien gekommen sind. Dort werden die geflüchteten Menschen von der EU-Politik nicht nur nicht unterstützt, sondern auch noch gewalttätig am Weiterkommen gehindert. Und zwar von der kroatischen Polizei. Gebrochene Arme und Beine, Leibesvisitationen am nackten Körper, Platzwunden und andere Misshandlungen sind die Methoden, die nicht nur außerhalb, sondern auch INNERHALB der EU begangen werden. Auch die Bevölkerung in Bosnien wird zusehends fremdenfeindlich und gewalttätig. Wir sprachen mit zwei Mitgliedern von SOS-Balkanroute über die Situation in Bosnien.