# Aktuelle Meldungen
# 100 Jahre Kärntner «Volksabstimmung» — Kein Grund zu feiern
Am 10.10.2020 jährte sich zum 100. Mal der Jahrestag der Volksabstimmung zur Staatszugehörigkeit von Kärnten/Koroška.
Die sogenannte «Kärntner Volksabstimmung» entschied 1920, also zwei Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges darüber, ob weite Teile Südkärntens der 1. (Deutsch-)Österreichischen Republik oder dem ebenfalls neu gegründetem Königreich der Serb*innen, Kroat*innen und Slowen*innen (SHS-Staat) angehören werden. Mit der Abstimmung wurden die zwei Jahre lang verbittert geführten militärischen Konflikte um diese Grenzfrage beendet. Entscheidend für den Ausgang der Wahl war, dass viele slowenischsprechende Kärntner*innen sich dafür aussprachen, dass die zur Abstimmung stehenden Gebiete Teil des österreichischen Staates wurden. Neben ökonomischen Gründen war u.a. die versprochene Anerkennung von Minderheitenrechten ausschlaggebend, die zum Teil bis heute nicht umfassend erfüllt wurden.
Hinter dem sogenannten «Kärntner Abwehrkampf» steckt die zugespitzte Idee „Kärnten bleibt deutsch“. Deren Vertreter*innen zufolge gäbe es in Kärnten/Koroška nur Platz für eine Sprache und eine kulturelle Tradition. Der «Abwehrkampf» und die «Volksabstimmung» wurden in den folgenden Jahrzehnten und auch bis heute mythologisch überhöht. Diese Mythen über die historischen Ereignisse dienten vor allem rechter und nationalistischer Politik als Instrumente um rassistische Spaltungen zu schüren und die Kontinuität des Deutschnationalismus in Kärnten/Koroška aufrecht zu erhalten.
Kärntner-Slowen*innen sehen sich bis heute Diskriminierung ausgesetzt, sei es im Bereich der Minderheitenrechte, dem Schutz der Zweisprachigkeit, beispielsweise im offiziell zweisprachigen Süden Kärntens. Die Clubs der slowenischen Student*innen dokumentierten diese Kontinuität anti-slowenischer Diskriminierung in ihrer vor kurzem erschienen Broschüre „100 Jahre nichts zu feiern!“.
Bis heute nehmen die Geschehnisse von 1920 eine nahezu religiös-mythologische Rolle im kärntnerischen Geschichtsbild ein. Für das Jubiläums- und Erinnerungsjahr 2020 plante die sozialdemokratisch geführte Landesregierung ein pompös aufgesetztes Kulturprogramm mit einem Budget von 2,9 Millionen Euro. Das Resultat ist ein Programm von kritischer Geschichtsaufarbeitung bis zu deutschtümelnder Folklore.
In Klagenfurt/Celovec kam es vergangenen Samstag, 10.Oktober zu antifaschistischen Gegenprotestaktionen und Kunstaktionen. VON UNTEN war dabei und bringt Eindrücke.
# Ada Lovelace-Day 2020: Über feministische Technologieansätze
Im Zusammenhang mit Computern und den Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI) denken wir hauptsächlich an Männer wie Alan Turing und Co. Tatsächlich aber war es eine Frau, die in den Jahren 1842-1843 das erste „Computerprogramm“ schrieb: Ada Lovelace, geboren am 10.12.1815 als Augusta Ada Byron.
Jeder zweite Dienstag im Oktober ist Ada Lovelace gewidmet und wird weltweit von Cyberfeminist*innen, Medienkünstler*innen und Tech Geeks gefeiert. Das esc Medien Kunst Labor in Graz hat an diesem Tag zu einem Austausch eingeladen. Wie es um feministische Ansätze in Zusammenhang mit KI und anderen aktuellen Technologien steht, wurde dabei diskutiert.
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