Critical Data!

Podcast
FROzine
  • 2020_10_22_frozine
    60:55
audio
50:00 min.
Weltempfänger: Abschwächung EU-Lieferkettengesetz
audio
28:31 min.
Wie wird in Österreich über Armut gesprochen?
audio
55:19 min.
Gesundheitspersonal stellt Ultimatum
audio
42:35 min.
Kundgebungen vor den Ordensspitälern
audio
50:00 min.
Klimaaktivismus im Bergschlösslpark | Armut im öffentlichen Diskurs
audio
09:16 min.
Themenabend "Hass im Netz"
audio
20:06 min.
Klimacamp gegen Bau der A26
audio
20:58 min.
Zukunft der österreichischen Medienförderung
audio
50:00 min.
Zukunft von Radio ORANGE 94.0 in Gefahr
audio
59:38 min.
Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen

Eine neue Professur an der Kunstuni Linz nennt sich Critical Data. Letzte Woche wurde der Marianne von Willemer-Preis für Digitale Medien verliehen. FROzine hat zudem die Kuratorin, der Eugenie Kain gewidmeten Literaturausstellung „Beim Schreiben werde ich mir fremd“ vor das Mikrofon gebeten.

Critical Data hinterfragt den gesellschaftlichen Umgang mit Technologie und erforscht die künstlerischen Welten und Utopien zwischen Versprechung, Manipulation und Verschwörung im digitalen Kosmos, denn künstlich lernende Systeme sind so gut wie ihre Datensätze sind: Es gilt die Agenda hinter Daten und Algorithmen zu untersuchen und generell einen anderen, neuen Zugang zu Technik zu vermitteln, der das gelernte Vertrauen in präzise und korrekte technische Verfahren geschlossener Systeme hinterfragt und um ein kritisches Bewusstsein gegenüber KI erweitert. Seit 1. Oktober 2020 ist Manuela Naveau Professorin der neuen Critical Data-Studien.

Rebecca Merlic, die im Ars Electronica Center den Marianne.von.Willemer.2020 Preis für digitale Medien verliehen bekam, hat die Privatwohnung abgeschafft: Nach ihrer Studienzeit in Tokio beschließt sie, dass Leben, Arbeiten, Wohnen und Essen auch im öffentlichen Raum stattfinden kann. Als junge, weiße, heterosexuelle junge Frau braucht sie in Zukunft keine privaten Räume mehr, sie macht sich die Stadt zu eigen. Es ist alles da, was sie braucht: Ramen-Shops zum Essen, öffentliche Bäder, um sich zu waschen und zu entspannen, gemeinsam mit anderen Menschen, Capsules oder Stundenhotels, in denen man günstig schlafen kann und Plätze mit W-Lan und ohne Konsumzwang, wo man sich aufhalten kann.

„Beim Schreiben werde ich mir fremd“, sagte Eugenie Kain einmal. Sie ist eine „Geschichtenerzählerin“. Sie sammelt Geschichten, „bevor sie verblassen, verstummen, sich auflösen im offenen Raum des Vergessens“. Die Ausstellung zu ihrem Werk versammelt Texte und Objekte zu den fünf zu ihren Lebzeiten erschienenen Büchern, aber auch zu Nachlassmaterialien sowie unveröffentlichten Texten und arbeitet Eugenie Kains Leitthemen heraus: vom Spazieren, Wandern und Reisen, über die Wasserorte und Arbeitswelten, die sie schildert, bis zu ihrer Poetik, die sich vor allem anhand der Skizzen in ihren Notizbüchern nachvollziehen lässt. Kuratorin Nicole Streitler-Kastberger spricht über die Literaturausstellung, die am 11. November im Stifterhaus eröffnet wird.

Napsat komentář