Guido Zernatto wurde am 21. Juli 1903 in Treffen in Kärnten geboren, er stammte aus einer typisch altösterreichischen Familie, seine Vorfahren waren u. a. Slowenen, Italiener und Deutsche. Zernatto brach das Gymnasium ab, um nach dem 1. Weltkrieg an den Kärntner Abwehrkämpfen teilzunehmen, erst als Erwachsener legte er in Wien die Matura ab und studierte dort dann sechs Semester lang Jus. Mitte der 1920er-Jahre begann er zu schreiben, 1930 gewann er den Lyrikpreis des Dresdner Jess-Verlages. Guido Zernattos literarisches Werk umfasst Gedichte, Romane, Erzählungen und journalistische Texte, in denen er oft als Motiv den Gegensatz von ländlicher Einfachheit und der Großstadt aufgreift.
Der sehr katholische, konservative Zernatto lebte ab 1926 in Wien, wo er ab 1934 auch in der österreichischen Innenpolitik tätig war. 1938 gelang ihm gemeinsam mit seiner Frau die Flucht nach Paris und von dort 1940 weiter nach New York. In den USA unterrichtete er noch an der Fordham-Universität, jedoch machten ihm der Verlust seiner Heimat und der 2. Weltkrieg schwer zu schaffen, was wesentlich zu seinem frühen Tod beigetragen haben mag: Guido Zernatto starb 1943 mit erst 39 Jahren an einem Herzinfarkt im Exil in New York, wo er auch begraben liegt. Als Schriftsteller ist er heute weitgehend vergessen.