„Die Linke in Zeiten der Pest“

Podcast
VON UNTEN im Gespräch
  • Antifa-Café_ Die Linke in Zeiten der Pest
    54:03
audio
59:41 Min.
Mit wem kommt die Verkehrswende? Die 6 großen Parteien stellen ihre Pläne zum Thema Mobilität vor
audio
57:58 Min.
„Wie thematisiert man koloniale Verstrickungen in einem Land das alles abstreitet?“ - Koloniale Verstrickungen in Graz
audio
43:01 Min.
„In Reaktion auf antisemitische Gewalt folgt oft global mehr Antisemitismus“ – Isolde Vogel
audio
1 Std. 00 Sek.
Demokratischer Konföderalismus - Eine Alternative für den Nahen Osten?
audio
50:10 Min.
“Wir wollen uns lebend! – ¡Vivas nos queremos!“
audio
45:13 Min.
Nationalratswahl 2024 in Österreich: Erste Ergebnisse und Analysen
audio
1 Std. 00 Sek.
Wolfgang Sobotkas „Schule der Macht“ – DOSSIER Hinterzimmer
audio
1 Std. 00 Sek.
Propaganda for You
audio
57:54 Min.
Sondersendung: ¡Vivas nos queremos!: Doppelbuchpräsentation zu Feminiziden und patriarchaler Gewalt
audio
47:16 Min.
Die Stimme der Tiere - VGT im Interview

Ihr hört heute bei VON UNTEN im Gespräch Ausschnitte aus dem Antifa-Café vom 3.2. unter dem Titel „Die Linke in Zeiten der Pest“.

Es diskutieren:
Natascha Strobl (Politikwissenschaftlerin, auf Twitter bekannt für ihre Echtzeitanalysen rechter und rechtsextremer Theorie und Praxis)
Bini Adamczak (Autorin, u.a. bekannt für ihr Buch „Kommunismus. Kleine Geschichte wie alles anders wird“)
Can Gülcü (Kulturschaffender und Aktivist, Koordinationsmitglied und Sprecher von LINKS)
Johannes (Aktivist bei der Initiative „Solidarisch gegen Corona“).

Der Ankündigungstext zur Veranstaltung:
Während in Österreich jeden Tag dutzende Menschen an SARS-Covid-19 sterben und die Infektionszahlen, trotz „hartem Lockdown“, seit Wochen stagnieren, wird die öffentliche Debatte hauptsächlich vom Wintertourismus und den Forderungen der Wirtschaft dominiert. Die von der Regierung verkündeten Verschärfungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus betreffen hauptsächlich die Freizeit der Menschen, an Arbeitgeber*innen wird vor allem appelliert. Im Coronakapitalismus scheint es kein Problem zu sein, in vollen Öffis ins Großraumbüro oder in die Fabrik zu fahren, solange man danach nur ja alle Kontakte auf ein Minimum reduziert.

Obwohl Wissenschaftler*innen seit September vor einem exponentiellen Wachstum der Infektionszahlen gewarnt haben, ist Österreich sehenden Auges in die zweite Welle getaumelt. Die Schuldigen für den zweiten und den dritten Lockdown waren schnell gefunden: die Ausländer*innen. Dem österreichischen Opfermythos treu bleibend, macht Türkis-Grün jene zu Sündenböcken der Pandemie, die mitunter am stärksten von ihr betroffen sind. Dieser strategische Rassismus ist eine erfolgreiche Nebelgranate, um von sozialdarwinistischen Maßnahmen abzulenken, die lediglich Kapitalinteressen und Meinungsumfragen im Auge haben und nicht den Schutz der Menschen. Eigenverantwortung ist das Gebot der Stunde. Solidarität gibt es nur für herrschende Klasse und Kapital. Koste es, was es wolle. Die Toten bleiben in der Debatte gesichtslose Zahlen, die man akzeptiert hat und in Kauf nimmt.

Corona ist wie ein Brennglas, das bereits zuvor vorhandene Ungleichheiten aufzeigt und Krisen verschärft. Während in großen Teilen der Welt Menschen gegen die sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise protestieren, bestimmen im deutschsprachigen Raum sogenannte „Corona-Leugner*innen“ die Debatte rund um die Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die von Rechtsextremist*innen organisierten Demonstrationen werden von der Polizei und Politik mit Samthandschuhen angefasst und antifaschistischer Protest dagegen von der Straße geräumt.
Zero Covid
Die Linke in Österreich und Deutschland hat sich lange Zeit schwer damit getan, eigene Analysen und Positionen zu finden. Seit einigen Wochen gibt es die Initiative #ZeroCovid, die einen radikalen Strategiewechsel fordert: kein kontrolliertes Weiterlaufen der Pandemie, sondern ihre Beendigung.

Wie ist diese Initiative entstanden und was ist eigentlich ein „solidarischer Shutdown“? Sollte sich linke und linksradikale Seuchenpolitik an einen autoritären Staat wenden? Warum ist Ohnmacht angesichts der bevorstehenden Verteilungskämpfe nach dem Ende der Corona-Krise keine Option? Diese und weitere Fragen werden gemeinsam diskutiert.

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar