„Geschichte ist kein Lernfach, in dem es um Jahreszahlen und Ereignisse geht, sondern das Fach liefert eine entscheidende Grundlage für ein demokratisches Miteinander,“ beschreibt Helmut Konrad den Unterrichtsgegenstand Geschichte. Dennoch hat die Geschichte immer noch den Ruf, ein „trockenes“ Auswendiglernen von Fakten und Jahreszahlen zu sein.
Lange war das Fach Geschichte eine Vermittlung der „Geschichte von oben“. Doch seit den 1980er Jahren erwies sich dies zunehmend als unzureichend. Menschen sollten sich in der Geschichte wiederfinden, die „Geschichte von oben“ wird zu einer „Geschichte von unten“. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war nicht zuletzt die „Grabe wo du stehst“-Bewegung, die sowohl Chancen, als auch Risiken birgt. Neben der Vermittlung von Alltags- und Regionalgeschichte dürfen Gesamtsichten, Theorien und Strukturen nicht vergessen werden. Es muss beachtet werden, dass der Geschichtsunterricht keine reine Bewahrung von kulturellem Erbe ist, sondern die Zukunftsgestaltung sowie demokratische Denkprozesse wesentlich beeinflusst.
Im virtuellen Studioraum erläutert der Historiker und ehemalige Rektor der Universität Graz Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad, warum individuelle historische Standortbestimmung noch kein Geschichtsbewusstsein ist, warum es immer ein überindividuelles Verständnis von Geschichte benötigt und was die Fächer Geschichte und Politische Bildung in der Vermittlung wirklich liefern können.
Mit im Studio diskutieren: Manfred Morokutti, MA (Vorsitzender Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška), Klara Isopp, BA (Kultur- und Sozialanthropologin) und Mag.a Anna Enderle (Institut für die Geschichte der Kärntner Arbeiterbewegung).
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