Pensionen — Im Gespräch mit Daniela Holzinger-Vogtenhuber — VOR ORT 171

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In meinem 171. VOR ORT Beitrag tausche ich mich mit Daniela Holzinger-Vogtenhuber, der ehemaligen Nationalrätin der SPÖ und der Liste JETZT über zum Thema „Pensionen“ aus.

Daniela hat ihren Zugang zu diesem Thema als Frau. Betrachtet man die 2019 in Österreich neu zuerkannten Pensionen, dann waren die Alterspensionen der Frauen mit 1.226,— Euro Brutto im Mittel um 46,1% niedriger als jene der Männer mit 2.273,— Euro Brutto. Frauen verlieren durch Mutterschaft einen Großteil ihres Einkommens, während Vaterschaft auf Männer keinen solchen Einfluss hat. Innerhalb von 10 Jahren nach der Geburt des ersten Kindes, verlieren Frauen 51 Prozent des Einkommens, das sie vor der Schwangerschaft verdient haben. In Deutschland sind es sogar 61 Prozent.  Den höchsten Einkommensverlust nehmen Frauen im ersten Jahr nach der Geburt in Kauf. Kein Wunder, gehen doch die meisten Mütter in Karenz. 2017 haben im Dezember knapp 125.000 Frauen Kinderbetreuungsgeld bezogen. Bei den Männern waren es etwa 5.000 Das ist die eine Seite.

Mein Zugang zu diesem Thema habe ich als Mann. Hier erlebe ich, dass der aktuelle Pensionsberechnungsrahmen die Frauen wesentlich besser ist als jener der Männer – was der Allgemeinheit kaum bewusst ist. Bekannt ist bestenfalls der derzeit noch gegebene Unterschied des unterschiedlichen Regelpensionsantrittsalters mit 60 Jahren bei Frauen und mit 65 Jahren bei Männern und der hinzunehmende Abschlag von 5,1 % pro Jahr, wenn ein Mann, der mindestens 40 Beitragsjahre hat, mit 62 Jahren in die für ihn mögliche Korridorpension geht. Als ich diese Pensionsform fiktiv rechnerisch von Mann auf Frau bei meinem eigenen Berufsverlauf umgelegt habe, musste ich feststellen, dass meine eigene Pension als Frau um 22 % höher wäre. Das ist die zweite Seite.

Von den Nachteilen der Frauen wird viel gesprochen, über die Nachteile der Männer kaum bis gar nicht. Das ist die dritte Seite.

So aber nun unser Gespräch über dieses Thema – wobei wir letztlich zum gemeinsamen Schluss gekommen sind – Diskriminierungen jeglicher Art im Pensionssystem sind abzulehnen. Vielmehr sollte danach getrachtet werden ein faires, transparentes und stabiles Pensionssystem, in welchem Frauen und Männer nicht gegeneinander ausgespielt werden, für die Zukunft zu schaffen.

Christian Aichmayr

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