Konservative Fluchtpunkte.
Orthodoxie und Staat in Russland und in der Welt
Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion, hat sich das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in den Jahren danach vermeintlich stark verändert. Gab es in diesem Bereich tatsächlich einen harten Bruch, oder scheint das nur auf den ersten Blick? Hat sich erneut ein tiefer Konservatismus in die Gesellschaft eingegliedert und wenn ja, was bedeutet das für Russland, aber auch für die Welt? Welche Rolle nimmt dabei die russisch-orthodoxe Kirche ein?
Die Antworten auf all diese Fragen gab Univ.- Prof. Dr. Kristina Stoeckl in einem Vortrag am 15. November 2021 an der Universität Innsbruck. Sie ist Professorin für Soziologie und Spezialistin für Religionssoziologie. In ihrer aktuellen Forschung beschäftigt sie sich mit der Entwicklung und Dynamik von Moralkonflikten in Gesellschaften der Gegenwart. Und das nicht nur in Russland, sondern vor allem in den westlichen Gesellschaften. Dabei stehen Themen wie Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehe, Euthanasie und viele mehr im Zentrum. Darüber hinaus geht es aber auch um die Rolle moralkonservativer Akteure, die sich für konservative Positionen in diesen Konflikten stark machen. Und hier spielt Russland in den letzten Jahren verstärkt eine Rolle.
Wir hören Ausschnitte aus dem Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe “Staat. Religion. Gesellschaft”, welche von den Länderzentren der Uni Innsbruck im letzten Wintersemester organisiert wurde, und Ausschnitte aus einem nachfolgenden Interview mit Kristina Stoeckl, in dem sie einige Dinge noch genauer erläutert und beschrieben hat.
Alle Vorträge dieser Reihe sind im KulturTon (wieder-)zuhören.